Die Wirtschaftlichkeit vieler Biogasanlagen steht momentan auf dem Prüfstand. Grund dafür sind die weltweit stark gestiegenen Preise für Getreide oder Körnermais, die die Verwertung dieser Stoffe in einer Biogasanlage unrentabel machen können. Um auch mit steigenden Substratkosten Biogasanlagen ökonomisch betreiben zu können, müssen die Anlagenbelreiber verschiedene Strategien verfolgen, um ihre Biogasanlagen optimal zu nutzen. Eine Möglichkeit kann darin bestehen, das eingesetzte Substrat optimal auszunutzen, und so die potenzielle Methanausgasung der Gärreste zu minimieren.
Des Weiteren gibt es auch ökologische Gründe für die Reduktion der Methanausgasung der Gärreste und somit der Emissionen von Biogasanlagen, wie zum Beispiel den Beitrag von in die Atmosphäre freigesetztem Methan zur globalen Erwärmung.
In vorausgegangenen Arbeiten wurden die Gärreste verschiedener Biogasanlagen untersucht, um die jeweiligen Restgaspotenziale zu bestimmen und diese anhand der Anlagendaten zu bewerten. Es wurde festgestellt, dass die Höhe des Restgaspotenzials von der Verweilzeit, von der Art der verwendeten Substrate und von der Konzeption des Vergärungsprozesses abhängt.
Insgesamt wurden potentielle Verluste von bis zu 20 % der im Fermenter gebildeten Methanmenge ermittelt. Ab einem Anteil von 5 % nutzbarem Restgas ist es ökonomisch sinnvoll auch den Gärrest zu nutzen. Dazu gibt es Richtwerte, mit deren Hilfe alle Biogasanlagen im Hinblick auf das Restgaspotenzial bewertet werden können.
Um eine Einschätzung zu erhalten, welche Restgaspotenziale in verschiedenen Gärresten neuerer Biogasanlagen vorhanden sind, wurden 17 verschiedene Gärrückstände näher untersucht. Proben aller Gärreste wurden dazu im Labor analysiert, um verschiedene Werte (wie z. B. TS-Gehalt, Gehalt an flüchtigen Fettsäuren) zu ermitteln. Alle Gärreste wurden in Batch-Flaschen abgefüllt. Jeweils drei Wiederholungen davon wurden 62 Tage lang bei 38 bzw. 22 °C weitervergoren, um festzustellen, wie viel Biogas/Methan aus diesen Gärresten produziert wird.
Die in dieser Arbeit ermittelten Restgaspotenziale lagen in einem Bereich von 1,7 bis 8,9 Nm3CH4/t FM (38 °C), bzw. von 0,8 bis 6,1 Nm³ CH4 FM (22 °C). Dies entspricht einem nutzbaren Restgasgehalt zwischen 8,3 und 1 ,6 % (38 °C) bzw. zwischen 4,2 und 0,8 % (22 °C) bezogen auf die in der Anlage erzielte Gasausbeute.
Die Gärtemperatur während der Untersuchung wirkte sich sehr stark auf die Methanausgasung aus. Verschiedene Besonderheiten bei der Entnahme der Gärreste aus den Biogasanlagen hatten keine erkennbare Auswirkung auf die Ergebnisse. Temperaturschwankungen in den Batch-Flaschen minderten die Biogasbildung während des Untersuchungszeitraumes erheblich. Das wöchentliche Schütteln beeinflusste die Biogasbildung nur zum Teil.
Die Höhe des Restgaspotenzials hängt stark vom eingesetzten Substrat ab. Bei Substraten mit hoher tatsächlicher Methanausbeute, die zu großen Teilen Maissilage, GPS oder Getreide enthielten, wurde eine höhere Methanausgasung der Gärreste festgestellt. Ein klarer Einfluss der Verweilzeit, der Raumbelastung oder der Prozesstemperatur auf das Restgaspotenzial konnte nicht aufgezeigt werden. Die Analyse der Gärreste auf TS-Gehalt und Flüchtige Fettsäuren, sowie die Bestimmung der tatsächlichen Methanausgasung eignet sich gut, um den Restgasgehalt einzuschätzen. Gärrückstände mit einem TS-Gehalt von 12 % oder einem FFS-Gehalt von 1.000 mgeq/l Gärrest produzierten am meisten Restgas.
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Die Wirtschaftlichkeit vieler Biogasanlagen steht momentan auf dem Prüfstand. Grund dafür sind die weltweit stark gestiegenen Preise für Getreide oder Körnermais, die die Verwertung dieser Stoffe in einer Biogasanlage unrentabel machen können. Um auch mit steigenden Substratkosten Biogasanlagen ökonomisch betreiben zu können, müssen die Anlagenbelreiber verschiedene Strategien verfolgen, um ihre Biogasanlagen optimal zu nutzen. Eine Möglichkeit kann darin bestehen, das eingesetzte Substrat optim...
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