Durch steigende Mechanisierung der Produktionsanlagen in der Landwirtschaft wird eine Zunahme der unregelmäßigen Arbeiten verursacht. Bisherige Methoden zur Erfassung von Sonderarbeiten erbrachten ungenügende Ergebnisse. Im Rahmen des Sonderforschungsbereich 141 an der Landtechnik Weihenstephan wird eine Analyse von Techniken zur automatischen Kontrolle eines Bereichs durchgeführt. In diesem Versuch soll eine Doppe11ichtschrankenanlage zur Bereichsüberwachung getestet werden.
In den Vorversuchen bei Sebald-Kirchdorf und Hefele-Röhrmoos können die Aktivitäten im Bereich wegen technischer Schwierigkeiten und dem jeweiligen Arbeitsverhalten nicht eindeutig erforscht werden, so daß die Meßstreifen nicht auswertbar sind. Als Konsequenz wird neben dem Auswertungsprogramm LIANDI, mit welchem die Verweildauer im Stall ermittel t werden kann das Programm LICHDI entwickelt, welches das Auswerten aller Daten zuläßt. Die Forderung ist: Jedem Zu- oder Abgang muß ein Ausschlag auf dem Schrieb zugeordnet sein, sonst können keine Wertepaare aus Zu- und Abgang gebildet werden, die zur Ermittlung der Verweildauer führen. Im Hauptversuch bei Holzner-Achering wird diese Forderung durch beste technische Einstellung der Doppellichtschrankenanlage und Kenntnis der Arbeitssituation durch Vergleichsmessungen nicht erfüllt. Eine Auswertung durch LIANDI geschieht erst, als durch manuelle Bearbeitung aller als falsch erscheinenden Aktivitäten vom Schrieb herausgestrichen werden. Daraus ergeben sich folgende Ergebnisse:
Im Mittel arbeiteten die Arbeitskräfte am Morgen von 6 Uhr 10 bis 8 Uhr 7 und am Abend von 16 Uhr 21 bis 18 Uhr 53. Die Dauer der Fütterungen gleicht sich an ihren zeitlichen Ausdehnungen an und zwar am Morgen bringt Familie Holzner eine Stunde und 43 Minuten und am Abend zwei Stunden und 16 Minuten im Stall zu, wobei zu berücksichtigen ist, dass morgens kurz an die Fütterung anschließende Arbeiten als Sonderarbeiten gewertet werden. Sowie Morgen- wie auch Abendfütterung streuen in ihrer Dauer erheblich wegen unterschiedlichen Einflüssen. Am Morgen dehnen Sonderarbeiten die Fütterungen aus und am Abend kann die verschobene Anfangszeit oder verkürzte Dauer an Sonn- und Feiertagen beobachtet werden.
Der Arbeitszeitaufwand für Fütterungen pro Tag streut sehr mit einer Standardabweichung von fast einer Stunde, wie auch der Arbeitszeitaufwand morgens zu abends mit Streubreiten bis zu 100 Minuten pro Tag. Auffallend ist die Übereinstimmung der Fütterungszeiten am Morgen und am Abend an Sonn- und Feiertagen, wo nur die wichtigsten Arbeiten getan werden.
Pro Tag werden 56 Minuten Sonderarbeiten im Bereich Rinderstall verrichtet, die über den kurzen Beobachtungszeitraum mit einem Variationskoeffizient von 103 v.H. extrem streut.
Die Ergebnisse sind aus Gründen der vorher genannten Manipulation zur Auswertung mit Vorsicht zu genießen. Als Test zur automatischen Kontrolle eines Bereichs verlief dieser Versuch mit der Methode der Doppellichtschrankenanlage negativ.
Eine Folgerung aus dieser Arbeit wäre die Verbindung von Kamera mit Lichtschranken zur Bereichsüberwachung.
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