Im 2 x 4-Fischgrätenmelkstand mit 4 Wechselmelkzeugen ausgerüstet wurden in einem praktischen Betrieb die Zeiten der Arbeitselemente bei der Melkhauptarbeitszeit sowie die sich ergebenden Teilzeiten während des Arbeitsablaufes gemessen. Daneben wurde der Schalm-Test durchgeführt, um Aussagen über den Zellgehalt der Milch zu erhalten.
Danach wurde der Melkstand umgebaut und mit 8 teilautomatisierten Melkzeugen ausgestattet. Nach einer Anlaufzeit wurden erneut Teilzeiten und Zellgehalt der Milch gemessen.
Es wurden folgende Ergebnisse erzielt:
1.) Der Gesamtarbeitszeitbedarf pro Tier stieg im Durchschnitt von 190, 58 cmin auf 193, 09 cmin an, was jedoch auf die geringe Einstreumenge zurückzuführen ist. Bei der Verwendung des vorher ermittelten Wertes von 45,30 cmin für das Arbeitselement Anrüsten verringert sich der Arbeitszeitbedarf nach der Umstellung auf 163,60 cmin pro Tier. Dadurch steigt die Arbeitsleistung pro Stunde von 31 auf 36,7 Tiere.
2.) Die verbesserte Auslastung der Arbeitskraft durch den Einsatz von 8 teilautomatisierten Melkzeugen führte zu einer deutlichen Verringerung der Wartezeiten von durchschnittlich 40,01 cmin auf 19,87 cmin.
3.) Die Zeit zwischen Anrüsten und Ansetzen der Melkzeuge konnte von 190,95 cmin auf 44,57 cmin gesenkt werden. Ein Einfluß dieses Elementes auf die Länge des Maschinenhauptgemelkes war nicht zu erkennen.
4.) Die Blindmelkzeiten von ursprünglich 104,67 cmin verschwanden völlig; sie wurden durch den Einsatz der teilautomatisierten Melkzeuge ausgeschaltet. Aussagen über die tatsächliche Höhe des Restvakuums nach dem Abschalten von Vakuum und Pulsation können nicht gemacht werden.
5.) Die Abschaltphase von 6 bis 8 Sekunden, nachdem der Milchfluß unter etwa 0,1 bis 0,2 kg/min gesunken ist, bis zum Abschalten des Vakuums und des Pulsators, ist zu kurz. Besser wäre eine Zeit von 20 bis 40 Sekunden, um eine weitestgehende Entleerung des Euters zu gewährleisten.
6.) Das Nachmelken verringerte sich im Durchschnitt von 26,24 cmin auf 14,78 cmin pro Tier und Melkzeit. Vor der Umstellung wurden 63 %, nachher nur noch 30 % der Tiere nachgemolken.
7.) Die Zeit für die Gewinnung des Maschinenhauptgemelks sank von 605,88 cmin auf 507,45 cmin. Diese Verbesserung dürfte allerdings nicht nur auf die teilautomatisierten Melkzeuge, sondern auch auf die unter Flur angeordnete Milchleitung sowie die frisch melkenden Kühe zurückzuführen sein.
8.) Eine Beeinträchtigung in der Handhabung der teilautomatisierten Melkzeuge konnte nicht festgestellt werden; vielmehr war nun ein routinemäßiges Arbeiten möglich.
9.) Das Milchflußkontrollgerät mit Milchein- und -auslaufstutzen könnte im Melkstand mit unter Flur angeordneter Milchleitung vom Gehäuse getrennt werden. Das Gehäuse bliebe an seinem ursprünglichen Platz, das Kontrollgerät könnte direkt über der Milchleitung angebracht werden. Dadurch wäre das Absaugen der Milch ohne eine Steigung im Milchschlauch möglich.
10.) Eine signifikante Änderung des Zellgehaltes der Milch konnte nicht festgestellt werden; hier wäre eine umfassendere und genauere Untersuchung notwendig.
11.) Arbeitserleichternd für die Arbeitskraft wirkt sich aus, daß sie den Melkvorgang bei den einzelnen Kühen nicht mehr überwachen muß. Die Automatik zeigt an, wenn eine Kuh ausgemolken ist und das Melkzeug abgenommen, bzw. das Nachmelken mit der Maschine vorgenommen werden kann.
Der zukünftige Erfolg teilautomatisierter Melkzeuge muß daran gemessen werden, wie gut es gelingt, die Melkroutine zu standardisieren. Gleichzeitig soll durch Übertragung von Teilarbeitszeiten auf die Maschine die Arbeitsproduktivität (Kühe/AKh) erhöht werden. Anzustreben ist dabei eine Verbesserung der Eutergesundheit sowie eine Verringerung oder besser noch eine Ausschaltung des Maschinennachgemelkes, Dabei muß der technische Aufwand innerhalb der gesetzten Kostengrenze bleiben und trotzdem eine funktionssichere, den Anforderungen der Praxis gerechte Lösung gefunden werden.
Letztlich wird es nötig sein, die Automatisierung des Melkens so in das gesamte Stallsystem zu integrieren, daß das Endprodukt eine sowohl in technischer als auch in hygienischer Hinsicht optimale Lösung ergibt.
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Im 2 x 4-Fischgrätenmelkstand mit 4 Wechselmelkzeugen ausgerüstet wurden in einem praktischen Betrieb die Zeiten der Arbeitselemente bei der Melkhauptarbeitszeit sowie die sich ergebenden Teilzeiten während des Arbeitsablaufes gemessen. Daneben wurde der Schalm-Test durchgeführt, um Aussagen über den Zellgehalt der Milch zu erhalten.
Danach wurde der Melkstand umgebaut und mit 8 teilautomatisierten Melkzeugen ausgestattet. Nach einer Anlaufzeit wurden erneut Teilzeiten und Zellgehalt der Milch...
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