Kostendruck und ökologische Auflagen zwingen die Landwirtschaft zu einer exakteren Ausbringung der Mineraldüngung. Überwiegend werden dafür die relativ billigen Zweischeibenstreuer mit Fließspaltdosierung eingesetzt. In geringerem Umfang auch teure Auslegerstreuer mit Volumendosierung. Ziel dieser Arbeit war es, in Felduntersuchungen zu ermitteln, wie genau die Düngermengenausbringung in der Praxis durchgeführt wird. Dazu wurden Gewichtsermittlungen
mit einem MOBA-Wiegerahmen (Dehnungsmessstreifentechnik) vom Frühjahr 1992 bis Herbst 1992 in 15 bayerischen Betrieben durchgeführt. Außerdem sollte sich ein Bild verschafft werden, welche Fahrgeschwindigkeiten und Fahrabstände angestrebt werden und welche Abweichungen dabei auftreten.
Im Mittel kam es bei 61 überwiegend mit Stickstoff gedüngten Schlägen, zu einer mittleren Überdüngung von 6,2 Prozent. Die mittlere Abweichung vom Soll betrug 11,4 Prozent. Zu beachten ist dabei, dass sich 95 Prozent der Düngermengenabweichungen über eine Streubreite von -24 Prozent bis +32 Prozent erstreckten. Zwei als Ausnahmen zu bezeichnende Abweichungen vom Soll erreichten -32 Prozent und +66,5 Prozent. Eine Neigung zur Überdüngung in den meisten Betrieben konnte
nachgewiesen werden. Als Ursache der Düngermengenabweichungen sind zu sehen: Fehler bei der Kalibrierung oder das nicht kalibrieren des Düngerstreuers (Einstellung nach Streutabelle), sowie Fahrgeschwindigkeitsabweichungen und Fahrfehler. Durch eine wechselseitige Beeinflussung dieser Faktoren ist eine eindeutige Zuweisung nicht möglich.
Die bei 53 Düngungsmaßnahmen ermittelte Fahrgeschwindigkeit betrug im Mittel 9,5 km/h und wurde ausschließlich nach dem Schleppertraktormeter eingestellt. Fahrgeschwindigkeitsabweichungen vom Soll erstreckten sich von -17,5 Prozent bis +7,4 Prozent. Die Unterschreitung der Fahrgeschwindigkeit war nicht selten auf eine zu geringe Schlepperleistung zurückzuführen.
Abweichungen vom Soll-Fahrabstand traten, trotz angelegter Fahrgassen auch in ebenen Schlägen auf. Bei Seitenhanglagen erhöhten sich die Fahrabweichungen und erreichten im Mittel bis zu 8,5 Prozent. Die größten Fahrfehler mit mittleren Abweichungen von bis zu 10 Prozent wurden bei Düngungsmaßnahmen ohne Fahrgassen gemessen.
Als Ursache der Fahrabweichungen kommt in erster Linie ungenaues Anschlusssäen bei der Anlage der Fahrgassen in Betracht. Bei der Düngerausbringung ohne Fahrgassen ist es der Verzicht auf Orientierungshilfen, der teilweise zu erheblichen Fahrfehlern führte. Auch wenn bei der Anlage von Fahrgassen Abweichungen auftreten, gibt es keine vernünftige Alternative dazu.
Bei der Felduntersuchung entstand der Eindruck, dass die Ursachen der Abweichungen in erheblichem Maße durch eine mangelnde Bereitschaft der Landwirte zur gewissenhaften und sorgfältigen Einstellung der Maschinen liegen.
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Kostendruck und ökologische Auflagen zwingen die Landwirtschaft zu einer exakteren Ausbringung der Mineraldüngung. Überwiegend werden dafür die relativ billigen Zweischeibenstreuer mit Fließspaltdosierung eingesetzt. In geringerem Umfang auch teure Auslegerstreuer mit Volumendosierung. Ziel dieser Arbeit war es, in Felduntersuchungen zu ermitteln, wie genau die Düngermengenausbringung in der Praxis durchgeführt wird. Dazu wurden Gewichtsermittlungen
mit einem MOBA-Wiegerahmen (Dehnungsmessstrei...
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