Die wenig bekannten Unterschiede zwischen den einzelnen Großballenbergeverfahren waren der Anlass, um durch die Ermittlung von Arbeitszeitkennwerten und Kostenbetrachtung zusammenfassend die Unterschiede darstellen.
Bezüglich des Arbeitszeitbedarfes für das Pressen kann festgestellt werden, dass die Vicon- und Hesston-Presse den geringsten und die kleine Rundballenpresse den höchsten Arbeitszeitbedarf erfordern. Das Laden, Transportieren und Einlagern ist hauptsächlich von der Ballenzahl je ha und von der Feldentfernung und der Transportgeschwindigkeit abhängig. Hierbei weisen die kleinen Rundballen wieder den höchsten Arbeitszeitbedarf pro ha und die Vicon-Ballen den niedrigsten auf. Der Bindegarnverbrauch bzw. Drahtverbrauch ist am günstigsten bei den großen Rundballenpressen und am schlechtesten bei der Vicon HP 35 (Draht), sowohl absolut in kg als auch in monetären Einheiten.
Die Transportraumausnutzung ist bei allen hochverdichtenden Quaderballen gut; verhältnismäßig günstig schneiden auch die kleinen Rundballen ab. Am schlechtesten ist die Transportraumausnutzung
bei den großen Rundballen. Die Lagerraumausnutzung ist vor allem bei Billiggebäuden (Spitzhütte u. ä.) durch die Rundballen sehr gut. Der Weitertransport aus dem Lager in den Stall ist bei allen Großballenarten relativ unkompliziert, vor allem wenn ein Zwischenlager oder Ställe mit befahrbarem Futtertisch bzw. Mistgängen vorhanden sind. Das mechanische Auflösen ist in der Bundesrepublik nur für die Rundballen gelöst. Die Feldlagerung von Strohballen ist nur für die Rundballenform sinnvoll.
Bei der Kostenbetrachtung schneiden die kleinen Rundballenpressen immer am günstigsten ab. Sind die Bergeraumkosten verhältnismäßig niedrig, so verursachen die großen Rundballenpressen die geringsten Verfahrenskosten. Ganz klar ist dieser Unterschied bei kurzen Transportentfernungen und wenn die Lagerung im Freien erfolgt. Die von den Höchstdruckgroßballenpressen erwarteten niedrigen Transportkosten sind zwar vorhanden, bei den Gesamtverfahrenskosten weisen sie jedoch die höchsten Werte auf.
Wird die Kostenbetrachtung als Entscheidungskriterium mit herangezogen, so ist bei Einlagerung in teuere Gebäude eindeutig die kleine Rundballenpresse zu empfehlen. Soll in Spitzhütten oder im Freien gelagert werden, so ist die große Rundballenpresse vorzuziehen.
Die Hesston- und Vicon-Presse wären für die strohverarbeitende Industrie oder Lohnunternehmer geeignet, damit eine entsprechende jährliche Einsatzfläche erreicht werden könnte. So kann letztlich gesagt werden, dass die Fiat-Hesston-Presse unter gewissen Bedingungen noch eine weitere Verbreitung finden wird. Bei der Vicon-Presse muss abgewartet werden bis sie in der Bundesrepublik angeboten wird und mit welchem Preis. Damit wären die schon weiter verbreiteten Rundballenpressen, bei Neuanschaffungen, den anderen Großballenbergeverfahren vorzuziehen. Jedoch werden alle Presssysteme weiter entwickelt und es müssten weitere Daten ermittelt bzw. Untersuchungen durchgeführt werden, um noch genaueres Zahlenmaterial zu bekommen.
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Die wenig bekannten Unterschiede zwischen den einzelnen Großballenbergeverfahren waren der Anlass, um durch die Ermittlung von Arbeitszeitkennwerten und Kostenbetrachtung zusammenfassend die Unterschiede darstellen.
Bezüglich des Arbeitszeitbedarfes für das Pressen kann festgestellt werden, dass die Vicon- und Hesston-Presse den geringsten und die kleine Rundballenpresse den höchsten Arbeitszeitbedarf erfordern. Das Laden, Transportieren und Einlagern ist hauptsächlich von der Ballenzahl je ha...
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