Mit Hilfe von zwei Betriebsbeispielen soll nun abschießend gezeigt werden, daß es bei Berücksichtigung aller vorher beschriebenen Faktoren durchaus möglich ist, schwerwiegende Fehler bei der MD-Auswahl zu vermeiden. Wenn alle entscheidenden Betriebsdaten in die Rechnung und Überlegungen einbezogen werden, kann mit ziemlicher Sicherheit ausgesagt werden, welcher MD auf den jeweiligen Betrieb hingehört. Die folgenden Beispiele sind als Modelle zu betrachten, sie lassen sich jedoch für praktische Entscheidungen beliebig abwandeln.
Beispiel 1: Die Betriebsgröße und die durchschnittliche Schlaggroße dieses Betriebes sprechen allein schon für den gez. MD und dies umso mehr, als ein geeigneter Schlepper vorhanden ist. Die Leistung des MD müßte rein rechnerisch 8 ar/Std. betragen, in Anbetracht der geringen Ernteverteilung ist jedoch zunächst die doppelte Leistung erforderlich; also 16 ar/Std. Abschläge für leistungsmindernde Faktoren erhöhen diesen Wert. Die zu fordernde Mindestleistung würde danach bei 21 ar/Std. liegen, und diese konnte bereits mit einem kleinen gez. MD mit einer Schnittbreite von 150 cm erreicht werden, wenn man einen Ertrag von 35 dz/ha annimmt. Zur Schaffung einer Leistungsreserve sollte jedoch eine Arbeitsbreite von 180 cm gefordert werden; das erhöht zwar den Anschaffungspreis um ca. 2 000,-- DM, kann jedoch das Ernterisiko in Jahren mit schlechter Witterung erheblich einschränken. Die MD-Kosten für diesen Betrieb würden dann mit 100,--DM/ha in noch zu vertretenden Grenzen liegen. In günstigen Jahren könnten gegebenenfalls Fremdleistungen vorgenommen werden.
Beispiel 2: Die errechnete Mindestleistung des MD ergäbe sich hier mit 37 ar/Std.; zu diesem Wert sind für leistungsmindernde Faktoren Zuschläge folgenden Umfanges zu machen: Feldentfernung 2 km = +10 %, Zeitverluste = +20 %, Hanglagen bis 10 % = +10 % mit zusammen 33 % = 12 ar. Die zu fordernde Mindestleistung ergäbe sich also mit 49 ar/Std. die vom größten gez. MD mit 225 cm Schnittbreite kaum noch zu erwarten ist. Unter Berücksichtigung einer angemessenen Leistungsreserve und in Anbetracht der vorliegenden Betriebsgröße kann für diesen Fall jedoch bedenkenlos ein SF mit 250 cm Schnittbreite empfohlen werden. Der Grundpreis für diese Maschine liegt bei 23.500,-- DM, damit errechnen sich die MD-Kosten mit 85, --DM/ha in einer vertretbaren Höhe.
Beide Beispiele sind unter folgenden Standardbedingungen zu betrachten: Ertrag 35 dz/ha, Korn : Strohverhältnis 1 : 1,2, Kornbergung mit Tank und Umladen am Feldrand, Stroh wird ungehäckselt und ungebunden auf dem Feld abgelegt.
Die Berechnung der MD-Größe für den Einzelfall bereitet bei angemessener Berücksichtigung aller speziellen Betriebsfaktoren, keinen besonderen Aufwand. In zahlreichen Fällen jedoch hätte sich dieser Aufwand bezahlt gemacht und Mißverhältnisse zwischen MD und Betrieb wären leicht zu vermeiden gewesen. In Anbetracht des Konkurrenzkampfes auf dem Gemeinsamen Europäischen Markt und den damit zu erwartenden Getreidepreissenkungen sollte es durch Aufklärung und Beratung recht bald gelingen, daß Fehldispositionen in der Mechanisierung der Landwirtschaft vermieden werden. Der MD als eine der teuersten Maschinen muß dabei besondere Berücksichtigung finden.
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Mit Hilfe von zwei Betriebsbeispielen soll nun abschießend gezeigt werden, daß es bei Berücksichtigung aller vorher beschriebenen Faktoren durchaus möglich ist, schwerwiegende Fehler bei der MD-Auswahl zu vermeiden. Wenn alle entscheidenden Betriebsdaten in die Rechnung und Überlegungen einbezogen werden, kann mit ziemlicher Sicherheit ausgesagt werden, welcher MD auf den jeweiligen Betrieb hingehört. Die folgenden Beispiele sind als Modelle zu betrachten, sie lassen sich jedoch für praktische E...
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