Zusammenfassend lassen sich aus den Aussagen über Zugkraftbedarf und Bodenverdichtungen die Möglichkeiten zur Minderung von Bodenverdichtungen in drei Richtungen ableiten: Technische Maßnahmen, Änderung von Arbeitsverfahren, Erhöhung der Befahrbarkeit des Bodens.
Zu den Ansätzen für bodenschonendes Befahren und Bearbeiten gehören grundsätzlich Überlegungen zu den einzelnen Arbeitsverfahren. Es gilt Arbeitsgänge zur Bodenbearbeitung und Bestellung zu kombinieren oder wegzulassen, um den befahrenen Flächenanteil zu reduzieren. Dabei stellt sich die Frage nach dem Verzicht auf das jährlich wiederholte tiefe und intensive Lockern. Die Kombination verschiedener Geräte ist nur dann sinnvoll, wenn die Geräte einzeln den Schlepper nicht auslasten. Der Einsatz von Aufsattel- statt Anbaugeräten zur Verringerung der Radlast während des Geräteaushebens, sowie die Verwendung von zapfwellenangetriebenen, statt gezogenen Geräten wirken günstig auf den Zugkraftbedarf und damit auch auf eine bodenschonende Bearbeitung aus.
Der Fahrverkehr auf dem Feld mit schweren Transportfahrzeugen ist möglichst zu reduzieren oder zumindest zu begrenzen. Das gezielte Einsetzen von Leichtfahrzeugen, etwa beim Pflanzenschutz, sowie der Einsatz allradgetriebener Fahrzeuge sind empfehlenswert.
Für die Verminderung des Kontaktflächendruckes und des Bodendruckes ist es nötig, bestimmte Fahrzeugkenngrößen, wie Radlast und Zugkraft zu kennen.
Bei der Betrachtung der Fahrzeugkenngrößen ist auch der Reifeninnendruck zu nennen. Für dessen Anpassung an den Bodenzustand stehen heute eine Vielzahl technischer Lösung zur Verfügung, bzw. befinden sich in der Entwicklung.
Die Vergrößerung der Reifenaufstandsfläche kann durch Zwillingsreifen oder Gitterräder erreicht werden. Ebenso liegen Chancen in der Änderung von Reifenbauart und Reifenabmessungen. Ob es im Falle einer bestimmten Radlast besser ist, diese auf einen schmaleren Normalreifen, oder auf einen großvolumigen Breitreifen bis hin zum "Terra"-Reifen abzustützen, ist nur unter Berücksichtigung zusätzlicher Aspekte zu beantworten.
Unter dem Normalreifen ist ein kleineres Bodenvolumen stärker, unter dem Breitreifen ein größeres Bodenvolumen weniger stark betroffen. Ob dies für den (teureren) Breitreifen. bzw. für die Zwillingsbereifung spricht, hängt letztlich davon ab, ob dadurch der Kontaktflächendruck im Vergleich zum Normalreifen so entscheidend reduziert wird. daß sich Änderungen des Bodengefüges nicht negativ auf das Pflanzenwachstum auswirken.
Die Radlast läßt sich außerdem noch über weniger Gesamtgewicht, mehr Achsen und durch den sogenannten "Multipass"- Effekt reduzieren.
Insgesamt ist anzustreben, den Ackerboden nur bei guter Befahrbarkeit zu bearbeiten. Um die entsprechenden Zeitpunkte optimal zu nutzen, ist es nötig, die erforderlichen schlagkräftigen Maschinen und Geräte bereit zu halten. In diesem Zusammenhang sei besonders auf die Lohnunternehmen und die Maschinen- und Betriebshilfsringe verwiesen. Dadurch werden dem Landwirt eine Vielzahl von Maschinen und Geräten zu bodenschonender Feldarbeit zur Verfügung gestellt.
Ein grundsätzlicher Ansatz für bodenschonendes Befahren basiert auf der Verbesserung der Tragfähigkeit des Bodens. Bei gleicher Bodenart ist die Bedeutung des Bodenzustandes für die Verdichtungsempfindlichkeit herauszustellen. In der Praxis wird der besseren Befahrbarkeit des Bodens in trockenem Zustand im allgemeinen Rechnung getragen, wenngleich es aber auch vorkommen kann, daß dies im Falle einer Zuckerrübenabfuhr im Spätherbst unter feuchten Bedingungen nicht berücksichtigt werden kann.
Bei der heutigen Bodenbewirtschaftung wird dagegen berücksichtigt, daß die Befahrbarkeit des Bodens nicht weniger nur mit geringerem Bodenfeuchtegehalt, sondern ebenso mit höherer Bodendichte besser wird. Praktische Schlußfolgerungen daraus führen zur Verringerung der Bodenbearbeitungsintensität durch die Einführung von Verfahren der konservierenden Bodenbearbeitung.
Diese beruhen auf den Gedanken, daß die Reduzierung der üblichen Bodenbearbeitungsintensität Voraussetzung zur Vorbeugung von Bodenverdichtungen und Vorbedingung zur Verminderung von Bodenerosion ist.
Um bodenschonende Techniken und Verfahren in die Praxis einführen zu können. müssen zuerst standortspezifische Grenzwerte für die Befahrbarkeit und zur Kennzeichnung schädlicher Bodenverdichtungen ermittelt werden. Mit Hilfe derartiger Daten könnten pauschale Forderungen zur Verminderung von Bodenverdichtungen vermieden werden. Außerdem gelänge es damit, einem wichtigen Ansatz zum Bodenschutz gerecht zu werden; nämlich der Nutzung aller Möglichkeiten zur vorbeugenden Minderung schädlicher Bodenverdichtungen und den Ausschluß zweifelhafter Sanierungsmaßnahmen.
Die Verantwortung für bodenschonendes Befahren und Bearbeiten liegt jedoch letztlich immer beim Landwirt. Daher muß es das Anliegen von Wissenschaft. Industrie und Beratung sein. entsprechende Lösungsansätze zu erarbeiten und weiterzuentwickeln.
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Zusammenfassend lassen sich aus den Aussagen über Zugkraftbedarf und Bodenverdichtungen die Möglichkeiten zur Minderung von Bodenverdichtungen in drei Richtungen ableiten: Technische Maßnahmen, Änderung von Arbeitsverfahren, Erhöhung der Befahrbarkeit des Bodens.
Zu den Ansätzen für bodenschonendes Befahren und Bearbeiten gehören grundsätzlich Überlegungen zu den einzelnen Arbeitsverfahren. Es gilt Arbeitsgänge zur Bodenbearbeitung und Bestellung zu kombinieren oder wegzulassen, um den befahren...
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