Bei einer Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse aus vorliegender Arbeit ergeben sich folgende Erkenntnisse.
Bei den Zusatzausrüstungen kann festgestellt werden, daß die Maschinen in der Regel so gekauft werden, wie sie sich in der weiteren Verwendung im Einsatz befinden. Der Anteil der nachträglichen Anschaffungen von Zusatzausrüstungen ist zu vernachlässigen.
Sowohl bei Mähdreschern als auch bei Feldhäckslern nimmt die Sonderbereifung bei der Ausstattung eine wesentliche Rolle ein. Elektronische Ausrüstung wie z.B. der Bordinformator ist bei weniger als 30 % der Feldhäcksler anzutreffen. Bei Mähdreschern sind bereits mehr als 50 % damit versehen.
Der Umfang der installierten Zusatzausrüstungen weist zwischen den Fabrikaten erhebliche Unterschiede auf. Teilweise kann daraus auf die Einsatzschwerpunkte der Maschinen verschiedener Hersteller geschlossen werden. Baujahrbedingte Unterschiede in der Ausstattung können ebenso nachgewiesen werden wie der Einfluß einiger Zusatzausrüstungen auf die Schnittbreite, Leistung und Einsatzfläche der Maschinen.
In der Reparaturkostenanalyse wurden diejenigen Hersteller ermittelt, deren Maschinen die geringsten Reparaturen aufzuweisen hatten. Weiterhin wurden die im Mittel zu erwartenden Kosten bei auftretenden Schäden aufgezeigt und in einer vergleichenden Betrachtung in Bezug zur abgeernteten Fläche gesetzt.
Bei Mähdreschern ist zu erkennen, daß ein umfangreicher Ernteeinsatz auch zu höheren jährlichen Kosten führt, wobei sich hohe Flächenleistungen, in einer hektarbezogenen Reparaturkostenbetrachtung, positiv auswirken. Selbst bei verstärktem Einsatz in Intensivfrüchten kompensiert der gesteigerte Ernteumfang die höheren Reparaturkosten, welche durch die stärkere Belastung auftreten. Im Vergleich der Reparaturkosten pro Hektar kann bei den Absolutwerten keine Übereinstimmung mit der Erhebung von Schleswig-Holstein gefunden werden. Daraus ergibt sich in den beiden Untersuchungen eine unterschiedliche Einstufung der Fabrikate bezüglich der anfallenden Kosten.
Bei Feldhäckslern kann ein Zusammenhang zwischen Einsatzfläche und Reparaturkosten nicht bestätigt werden, da hier die Beanspruchung der Maschinen sehr stark von den Einsatzbereichen abhängig ist. So kommen z.B. Häcksler, welche überwiegend bei der Grassilageernte eingesetzt werden, bei geringer Belastung auf hohe Einsatzwerte, die sich abschwächend auf die Reparaturkosten pro Hektar auswirken.
Eine getrennte Betrachtung von selbstfahrenden und angebauten Häckslern ergibt, daß Selbstfahrer, bedingt durch die hohe Jahreshektarleistung, geringere Reparaturkosten pro Flächeneinheit aufzuweisen haben als gezogene/geschobene Feldhäcksler.
In der Einsatzanalyse werden die Anteile der verschiedenen Erntefrüchte am Gesamteinsatz herausgestellt. Es wurden dabei die eigenbetrieblichen und überbetrieblichen Flächen gegenübergestellt, um aufzeigen zu können, welche Früchte verstärkt überbetrieblich abgeerntet werden.
Beim Mähdreschereinsatz zeigen sich besonders CCM und Körnermais als typische Früchte des überbetrieblichen Einsatzes. Auch in der mittleren Schlaggrößenuntersuchung setzen sich die hierbei ermittelten Werte von den übrigen Früchten ab.
Bei den Feldhäckslern ist in diesem Zusammenhang die GPS zu nennen, welche verstärkt überbetrieblich abgeerntet wird. Die größten zusammenhängenden Feldstücke sind jedoch bei den Grünlandflächen zu finden, die der Grassilagegewinnung im 2./3. Schnitt dienen.
Neben der Untersuchung des Häckslereinsatzes bei Mähdreschern und der Erntegutübergabe bei Feldhäckslern, die zu 87,4 % im Parallelbetrieb erfolgt, wurden auch die Stammflächen bei beiden Maschinengruppen untersucht. Im überbetrieblichen Einsatz ergibt sich dabei für Mähdrescher ein Anteil von 95,5 % und für selbstfahrende Feldhäcksler ein Anteil von 86,2 % Stammfläche am Gesamteinsatz. Dies läßt deutlich die länger bestehenden Kontakte zwischen Besitzern von Erntemaschinen und den Landwirten erkennen.
Bei der Betrachtung der Entwicklungstendenzen auf dem Erntemaschinenmarkt ist zu erkennen, daß ein Großteil der selbstfahrenden Maschinen mit Sicherheit ersetzt werden soll. Dabei wird verstärkt der Kauf einer Neumaschine ins Auge gefaßt.
Bei Mähdreschern planen 76,0 % der Besitzer einen Ersatz der Maschinen, in 93,5 % der Fälle durch eine Neuanschaffung. Etwas geringer fallen die Werte bei selbstfahrenden Feldhäckslern aus. Hier sollen 67,3 % mit Bestimmtheit ersetzt werden. Der Anteil der Neuanschaffungen beträgt hierbei 78,8 %. Bei den gezogenen/geschobenen Häckslern ist die Bereitschaft geringer, die Maschine zu ersetzen. Sie beläuft sich auf 55,0 % der erfaßten Maschinen. Der Anteil des Ersatzes durch eine Neumaschine bewegt sich bei 81,8 % der Häcksler.
Zur Ermittlung von Schwachstellen der verschiedenen Fabrikate werden in der Untersuchung umfangreiche Tabellen aufgeführt, aus denen sowohl Unterschiede zwischen den Herstellern als auch baujahrbedingte Differenzen entnommen werden können.
Die Zufriedenheit mit den eingesetzten Mähdreschern liegt in der Gesamtbetrachtung bei 84,9 %. Zwischen den Herstellern ergeben sich entscheidende Unterschiede. Im Mittel fallen 2,0 Beanstandungen pro Maschine an, wobei ein zu kleiner Korntank und schlecht zugängliche Schmierstellen am häufigsten beanstandet werden.
Bei den erfassten Feldhäckslern ergibt sich bei den Selbstfahrern ein Zufriedenheitsgrad von 83,7 % und 2,2 Mängelangaben pro Maschine. Vorrangig werden schwer erreichbare Ein- und Nachstellschrauben bemängelt. An zweiter Stelle liegen auch hier die schlecht platzierten Schmierstellen. Anbaufeldhäcksler stellen zu 79,5 % ihre Besitzer zufrieden. Im Mittel entfallen 1,6 Mängelangaben auf eine Maschine, wobei hier die Schmierstellen den ersten Rang der Beanstandungen einnehmen.
Durch die gewonnenen Daten kann klar nachgewiesen werden, daß die in den Maschinenringen eingesetzten Erntemaschinen zum Teil über erhebliche freie Kapazitäten verfügen. Während bei Mähdreschern eine Einsatzsteigerung um 19,4 % möglich ist, erreicht sie bei Feldhäckslern 31,9 %. Es können daher sicherlich Teile der Flächen, die derzeit in Eigenmechanisierung abgeerntet werden, problemlos beim Ausscheiden älterer Maschinen übernommen werden, ohne dabei eine ordnungsgemäße Ernteerledigung zu riskieren.
«