In dieser Arbeit sollten die Schlepperkosten für das gesamte Schlepperangebot in Abhängigkeit von der Schlepperleistung und Auslastung ermittelt werden. Dabei wurden einzelne Kostenfaktoren, wie Anschaffungspreis, Zinssatz, Reparaturkosten und Betriebsstoffkosten in ihrer absoluten Höhe und auch in ihrem relativen Einfluß auf die Gesamtkosten untersucht. Zuletzt wurden die Gesamtkosten für einige repräsentative Schlepper mit bekannten Veröffentlichungen verglichen. Die dazu notwendigen Daten sind landwirtschaftlichen Fachzeitschriften, dem KTBL-Taschenbuch und dem Marktbericht für Gebrauchtmaschinen von SCHWACKE entnommen.
Um das Schlepperangebot bezüglich des Kapitalbedarfs zu differenzieren, wurde es in drei Schlepperbauartgruppen mit fünf bzw. zehn Leistungsklassen unterteilt.
Das Angebot in der ersten Schleppergruppe beläuft sich auf 280 Schlepper mit Hinterradantrieb. Deren Anschaffungspreis beträgt bei 25 kW 23.650 DM und steigt fast linear auf 69.600 DM bei 80 kW an. Der Anstieg des spez. kW-Preises ab 50 kW erklärt sich aus dem steigendem Anteil von Schleppern mit Kabinenausrüstung, die je nach Schlepperleistung einen um 4.000 bis 10.000 DM höheren Anschaffungspreis haben. Auch zeigen sich firmenspezifische Preisdifferenzen bei Schleppern gleicher Leistung mit Hinterradantrieb und Schutzrahmenausstattung bis zu 14.000 DM.
Der Kapitalbedarf für Geräteträger und Allradschlepper, die mit 401 Schleppern von 23 bis 206 kW die größte Gruppe bilden, steigt fast linear von 25.000 bis auf 200.000 DM an. Der spez. kW-Preis liegt im Durchschnitt bei 1.019 DM/kW und zeigt bei ausreichendem Schlepperangebot eine fallende Tendenz bei ansteigender Leistung. Eine Kabinenausstattung kostet in dieser Schleppergruppe je nach Schlepperleistung 4.000 bis 11.000 DM. Ein firmenspezifischer Einfluß auf den Anschaffungspreis ist bei Preisdifferenzen bis zu 46.000 DM offensichtlich vorhanden.
Das Angebot an Trac-, Frontsitz- und Zweiwegeschleppern ist mit 29 Schlepper in der dritten Gruppe sehr gering. Bei einer Leistungsspanne von 38 bis 235 kW liegen die Anschaffungspreise zwischen 51.000 und 244.000 DM. Der durchschnittliche spez. kW-Preis liegt bei 1.211 DM/kW und liegt damit 192 DM/kW über dem der Geräteträger und Allradschlepper.
Zur Ermittlung des Restwertes nach 10 Jahren wurden 1.678 Schlepper von 14 verschiedenen Herstellern und 11 Baujahren untersucht. Ein spez. Einfluß einer Allradausrüstung auf den relativen Restwertverlauf ist nicht nachweisbar. Ein leistungsspezifischer Einfluß ist in kleinerem Maße erkennbar. Der relative Restwert eines 10 Jahre alten Schleppers bis 81 kW beträgt 31,4 v.H. und über 81 kW beträgt er 28,5 v.H. des Anschaffungspreises. Ein firmenspezifischer Einfluß auf den Restwertverlauf ist deutlich nachweisbar. Im Anschaffungspreis teure Fabrikate haben einen bis zu 15 Prozentpunkte höheren relativen Restwert nach 10 Jahren als billige Fabrikate.
Auf Grund des unterschiedlichen Ansatzes beim relativen Restwert, betragen die jährlichen Kapitalkosten, ein Zinssatz von 8 v.H. unterstellt, bei Schleppern bis zu 81 kW 12,116 v.H. des Anschaffungspreises und über 81 kW 12,29 v.H. Die Reparaturkostensumme nach 10 Jahren wird in Abhängigkeit der jährlichen Auslastung, der Schlepperbauart und Leistung geschätzt. Bei den Dieselkraftstoffkosten wird eine durchschnittliche Motorauslastung von 40 v.H. und damit ein spez. Kraftstoffverbrauch von 300 g/kWh unterstellt. Bei einem Dieselölpreis von 0,85 DM/Liter lassen sich die Kosten einer Schlepperstunde in Abhängigkeit von der Schlepperleistung ermitteln. Die spez. Kraftstoffkosten betragen 0,1437 DM/kWh. Die Schmierstoffkosten leiten sich aus einem spez. Verbrauch von 0,0024 l/kWh und einem Preis von 4,00 DM/Liter ab. Bei den Versicherungskosten wird nur der Tarif der unbegr. Haftpflicht berechnet. Die Unterbringungskosten belaufen sich auf 230 DM für alle Schlepper zuzüglich 2,00 DM pro kW Leistung.
Bei einer Auslastung von 500 Sh/Jahr liegen die Gesamtkosten einer Schlepperstunde bei Schleppern mit Hinterradantrieb bei 12 DM in der ersten und steigen bis über 30 DM in der fünften Leistungsklasse an. Bei Geräteträgern und Allradschleppern erreichen die stündlichen Gesamtkosten 94 DM und bei Trac-, Frontsitz- und Zweiwegeschleppern 110 DM in der höchsten Leistungsklasse.
Bei variabler Auslastung ist bezüglich der Kosten einer Schlepperstunde ein starker Degressionseffekt im unteren Auslastungsbereich zu verzeichnen, der sich erst ab 500 Sh pro Jahr spürbar abschwächt. Je höher die Schlepperleistung ist, desto später schwächt sich der Degressionseffekt ab. Schlepper ab 70 kW sollten daher mit über 700 Sh/Jahr ausgelastet werden.
Die relativen Anteile einzelner Kostenarten ändern sich bei variabler Auslastung. Die relativen Kapitalkasten sinken bis zum Erreichen der Abschreibungsschwelle von etwa 70 auf 32 v.H. ab. Der Anteil der Betriebsstoffkosten steigt dagegen von etwa 18 auf 41 v.H. an. Ebenfalls steigt der Anteil der Reparaturkosten bei zunehmender Auslastung von etwa 5 auf 24 v.H. der Gesamtkosten an, während der geringe Anteil der Versicherungs- und Unterbringungskosten von 10 auf 4 v.H. abfällt.
Bei Schleppern mit Allradantrieb nehmen die Kapitalkosten einen um etwa 5 Prozentpunkten größeren. Raum ein. Die Verschiebung der Kostenanteile nimmt somit auch auf die Möglichkeit effektiv Kosten einsparen zu können Einfluß, da es am sinnvollsten ist bei den jeweils größten Kostenanteilen Einsparungen vorzunehmen.
Beim Vergleich der Gesamtkosten mit den Kalkulationen des KTBL und des Maschinenringes zeigen sich bei Schleppern mit Hinterradantrieb und bei Allradschleppern bis 70 kW keine wesentlichen Unterschiede. Je leistungsstärker die Schlepper sind, umso deutlicher bleibt die Kalkulation des KTBL und des Maschinenringes darunter. Die Ursache liegt darin, daß der KTBL-Kostenvoranschlag von geringeren Kapitalkosten und von geringeren Betriebsstoffkosten ausgeht, die sich besonders bei hoher Auslastung stark auswirken.
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In dieser Arbeit sollten die Schlepperkosten für das gesamte Schlepperangebot in Abhängigkeit von der Schlepperleistung und Auslastung ermittelt werden. Dabei wurden einzelne Kostenfaktoren, wie Anschaffungspreis, Zinssatz, Reparaturkosten und Betriebsstoffkosten in ihrer absoluten Höhe und auch in ihrem relativen Einfluß auf die Gesamtkosten untersucht. Zuletzt wurden die Gesamtkosten für einige repräsentative Schlepper mit bekannten Veröffentlichungen verglichen. Die dazu notwendigen Daten sin...
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