Das Verständnis des Elektronentransportes durch Einzelmolekülkontakte ist einer der grundlegenden Pfeiler der molekularen Elektronik. Die eingesetzten Moleküle fungieren hierbei zum Beispiel als Diode, Schalter, Verstärker oder als Transistor. Das zuverlässige Steuern und Kontrollieren des Elektronentransfers, sowie das Verstehen von Verlustmechanismen ist hierfür wesentlich. Meistens ist der aufgenommene Parameterraum jedoch auf die Strom-Spannungs-Kennlinien der einzelnen Moleküle begrenzt.
Im Zuge dieser Arbeit wird eine Messmethode (Moleculear Junction Spectroscopy, MJS), welche die elektrische Spektroskopie mit Ramanspektroskopie (Vibrationsspektroskopie) vereint, verwendet. Zu diesem Zweck wird eine metallbedampfte tetraedrische Glasspitze als aperturlose Nahfeldoptik sowie als zweite Elektrode um die Moleküle zu kontaktieren, genutzt. Dadurch ist es möglich, gleichzeitig Ramanspektren und den Strom in Abhängigkeit von der angelegten Spannung am Molekül zu messen.
Das verwendete MJS Setup wurde zu diesem Zwecke neu aufgebaut und runderneuert. Dabei konnte eine signifikant erhöhte mechanische Stabilität, ein wesentlich verringertes elektrisches Rauschniveau sowie ein besserer Basisdruck erzielt werden. Weiterhin wurde die Software des Systems komplett auf LabVIEW umgestellt, wobei viele neu entwickelte Routinen das Akquirieren von Messdaten wesentlich erleichterten.
Im ersten Schritt wurde gezeigt, dass die MJS Methode in der Lage ist, einzelne Moleküle bis zu Temperaturen von 77 K zu untersuchen. Die dafür genutzte Konfiguration bestand aus einer mit Gold beschichteten Nahfeldspitze und geeigneten Molekülen, welche auf einem Goldsubstrat aufgebracht wurden.
Weiterhin wurde der Einfluss von mechanischer Verspannung auf die Frequenzen der intramolekularen Schwingungen untersucht. Es wurde das chirale Molekül 7-Helizen-Dithiol verwendet. Hierbei konnte eine Verringerung der Schwingungsenergie mit zunehmender Verspannung beobachtet werden.
Der letzte Bereich befasst sich mit den Beobachtungen an Nickel-Molekül-Nickel Heterostrukturen. In dieser Konfiguration wurde der Effekt der negativen differentiellen Leitfähigkeit beobachtet. Dieser trat bei einer definierten Schwellenspannung auf, einhergehend mit einer Änderung im Ramanspektrum. Um den Einfluss der ferromagnetischen Elektroden zu untersuchen wurden diese durch Silberelektroden ersetzt, womit auch die negative differentielle Leitfähigkeit verschwand. Somit kann gefolgert werden, dass dieser Effekt auf den magnetischen Einfluss der Elektroden zurückgeht und könnte durch die spannungsinduzierte Bildung einer Spin-Ventil Konfiguration erklärt werden.
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Das Verständnis des Elektronentransportes durch Einzelmolekülkontakte ist einer der grundlegenden Pfeiler der molekularen Elektronik. Die eingesetzten Moleküle fungieren hierbei zum Beispiel als Diode, Schalter, Verstärker oder als Transistor. Das zuverlässige Steuern und Kontrollieren des Elektronentransfers, sowie das Verstehen von Verlustmechanismen ist hierfür wesentlich. Meistens ist der aufgenommene Parameterraum jedoch auf die Strom-Spannungs-Kennlinien der einzelnen Moleküle begrenzt....
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