Zielstellung der vorliegenden Arbeit ist es, Aktivitäten von Kühen innerhalb einer Herde, während eines Tagesablaufs im Liegeboxenlaufstall zu beobachten. Die drei Funktionskreise Fressen, Liegen und Lokomotion werden protokollarisch erfaßt und quantifiziert. Bereits in der Einleitung erfolgt der Hinweis zur Verwendung technisch aufwendigeren Untersuchungsmethoden (Nahbereichsphotogrammetrie) um eine größere Genauigkeit hinsichtlich der Aktivitäten größerer Herden zu erhalten. Die Versuche wurden auf dem Betrieb Sebald in Kirchdorf bei Freising an zwei aufeinanderfolgenden Tagen (48-Stundenperiode) durchgeführt. Zur Verfügung standen 39 Milchkühe, wobei die Daten von 5 Tieren ausgewertet wurden. Eine, auf ein Versuchsgerüst montierte Registrierkamera (Fa. l Robot) erzeugte Reihenbilder, die nachträglich projiziert und ausgewertet wurden. Zur Lokalisierung der markierten Kühe diente ein, auf Widerristhöhe gelegtes Raster, das die Stallgrundfläche in entsprechende x; y-Koordinatenbereiche einteilt. Die, für die jeweiligen Tiere zutreffenden Koordinatenpunkte wurden mit den Codenummern der Tieraktivitäten und den Zeitangaben notiert und die Daten einem Kleincomputer eingegeben. Die Verrechnung der Datensätze erfolgte über verschiedene Auswerteprogramme. Die Versuchsauswertung lieferte folgende Ergebnisse: 1) Das Freßverhalten gliedert sich auf in Gesamtfreßzeit, Freßfrequenz und Intervalldauer, sowie Belegung bestimmter Freßgitterplätze. Die Gesamtfreßzeit im Durchschnitt der 5 Kühe errechnete sich mit 416 Minuten/Tier/Tag, wobei sie zwischen den Extremwerten 355 und 465 Minuten schwankt. Die Tiere hielten sich im Mittel 56 mal für 7,5 Minuten pro Tag am Freßgitter auf. Eine Präferenz bestimmter Freßplätze, vor allem im hinteren Stallbereich, konnte bestätigt werden. 2) Das Liegeverhalten wird analog dem Freßverhalten unterteilt. Die mittlere Gesamtliegezeit der 5 Versuchstiere belief sich auf 595 Minuten/Tier/Tag, mit einem Minimum von 447 und einem Maximum von 704 Minuten. Für die Liegefrequenz ergab sich, während eines 24-stündigen Versuchsdurchgangs, ein Wert von 12 - 13 maligem Aufstehen und Niederlegen. Eine Liegeperiode dauerte durchschnittlich 51 Minuten. Eine Bevorzugung bestimmter Liegeboxen oder Liegebereiche wurde eindeutig erkannt. 3) Die Differenzierung des Lokemotionsverhaltens in Stehen, Laufen vor- und rückwärts erbrachte folgende Zahlenergebnisse als Durchschnitt der 5 Kühe nach Gesamtzeit (Min/Tier/ Tag), Absolute Häufigkeit und Ø Dauer (Min/Tier/Tag) für Stehen 170; 83; 2,05, Laufen vorwärts 148; 173; 0,84 und Laufen rückwärts 26; 31; 0,82. Als Gesamtstrecke einer Kuh pro Tag im Liegeboxenlaufstall wurden 681 m gemessen, wobei die mittlere Wegstrecke eines Fortbewegungsvorganges zwischen 3 und 5,5 m schwankt. Alle Ergebnisse stehen unter Einfluß des betriebsinternen Ablaufs von Fütterungs- und Melkzeiten, und der Kraftfutterzuteilung von Hand. Neben den untersuchten Parametern des Freß-, Liege- und Lokemotionsverhaltens wurden folgende in der Literatur bekannten Eindrücke bestätigt: Rindernde Kühe verursachen eine wachsende Stallunruhe, die soziale Rangstellung eines Tieres kann mit den Kriterien wie Liege-, Freßhäufigkeit, Liegezeit und zurückgelegte Wegstrecke überprüft werden und in Bezug auf Liege-, Steh- und Laufhäufigkeit bzw. Gesamtliege-, Steh- und Laufzeit macht sich der Unterschied zwischen den leichten Schwarzbunten und der schwereren, rahmigeren Fleckviehrasse bemerkbar.
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Zielstellung der vorliegenden Arbeit ist es, Aktivitäten von Kühen innerhalb einer Herde, während eines Tagesablaufs im Liegeboxenlaufstall zu beobachten. Die drei Funktionskreise Fressen, Liegen und Lokomotion werden protokollarisch erfaßt und quantifiziert. Bereits in der Einleitung erfolgt der Hinweis zur Verwendung technisch aufwendigeren Untersuchungsmethoden (Nahbereichsphotogrammetrie) um eine größere Genauigkeit hinsichtlich der Aktivitäten größerer Herden zu erhalten. Die Versuche wurde...
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