Die vorliegende Arbeit sollte dazu dienen, Nutzen und Möglichkeiten einer automatischen Wetteraufzeichnung für den landwirtschaftlichen Betrieb aufzuzeigen. Die bisherigen Messnetze des Deutschen Wetterdienstes werden, soweit sie für landwirtschaftliche Zwecke relevant sind, beschrieben. Sie reichen in letzter Zeit nicht mehr aus, um das verstärkte Informationsbedürfnis, sowie alle, aus neuerer Kenntnis gewonnene Anwendungsbereiche, hinreichend mit Witterungsdaten zu versorgen.
Erste technische Lösungen für eine automatische Wetteraufzeichnung existieren. Das Konzept der Landtechnik Weihenstephan in Zusammenarbeit mit der Firma Lambrecht wird vorgestellt. Die dabei verwendete Messfühlerausstattung gewährleitstet eine für die Fragestellung hinreichende Genauigkeit sowie eine Kostenbegrenzung im Vergleich zu hochauflösenden, wartungsaufwendigen Wetterstationen auf wissenschaftlichem und technischem Gebiet.
Momentan liegen die Gesamtkosten im Bereich von 12.000 DM pro Anlage. Somit bleiben solche Geräte den größeren Betrieben vorbehalten. Über das neue Medium Bildschirmtext und eine zentrale Speicherung und Verrechnung im Großrechner des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung Landwirtschaft und Forsten dürfte jedoch auch dem Großteil der Klein-und Mittelbetriebe der Zugriff auf aktuelle Prognosen möglich sein.
Die beschriebenen Anwendungsbereiche für betriebseigene Witterungsdaten sollten einen möglichst breiten Einsatzbereich darstellen. Neben der Phytophthora-Negativ-Prognose und der Vorhersage von
Septoria bietet der Integrierte Pflanzenschutz eine Reihe weiterer Möglichkeiten. Beregnungsberatungsbetriebe sind auf aktuelle Daten zur Berechnung der momentanen Verdunstung und des Bodenwasservorrats angewiesen. Die Auswuchsgefahr von Qualitätsgetreide kann erfolgreich durch den Witterungsverlauf bei der Abreife des Korns vorausbestimmt werden. Bodenbefahrbarkeit auf Problemböden sowie Vorausschätzung der Stickstoffmineralisation im Frühjahr ergänzen die beschriebenen Prognosemodelle.
Als wichtigste Eingangsparameter müssen die Temperatur in 2 m Höhe, rel. Luftfeuchtigkeit, Niederschlag und eventuell die Blattnässedauer genannt werden. Stündliche Messwerte reichen für alle bisherigen Modelle aus. Die Bestandesmessung erscheint aus Gründen der Repräsentanz der gewonnenen Messwerte und aus technischen Gründen nur für spezielle wissenschaftliche Fragestellungen interessant.
Ein speziell nach landwirtschaftlichen Gesichtspunkten aufgebautes Messnetz kann sich an den verschiedenen Untergliederungen Bayerns orientieren, wobei die vorgeschlagenen Naturräume einen
schrittweisen Aufbau eines flächendeckenden Netzes erlauben. Ausgehend von nur wenigen Stationen in der Testphase kann auf 48 Anlagen in den "landwirtschaftlichen Erzeugungsgebieten" bzw. 68 Stationen erweitert werden, die alle „landwirtschaftlichen Standorte" innerhalb Bayerns abdecken.
Eine bezüglich der Klimakriterien Niederschlag und Tagesmitteltemperatur größtmögliche Homogenität erreicht die "standortkundliche Landschaftsgliederung von Bayern", die insgesamt 121 verschiedene Naturräume als Standort für mögliche Wetterstationen ausweist.
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Die vorliegende Arbeit sollte dazu dienen, Nutzen und Möglichkeiten einer automatischen Wetteraufzeichnung für den landwirtschaftlichen Betrieb aufzuzeigen. Die bisherigen Messnetze des Deutschen Wetterdienstes werden, soweit sie für landwirtschaftliche Zwecke relevant sind, beschrieben. Sie reichen in letzter Zeit nicht mehr aus, um das verstärkte Informationsbedürfnis, sowie alle, aus neuerer Kenntnis gewonnene Anwendungsbereiche, hinreichend mit Witterungsdaten zu versorgen.
Erste technische...
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