Bei bisherigen Untersuchungen der Arbeit stand die Arbeitszeit im Vordergrund. In der vorliegenden Arbeit wird nun versucht, die Arbeitsbelastung eines in der Landwirtschaft Arbeitenden in Verbindung mit der Arbeitszeit aufzuzeigen und zu quantifizieren. Das Ziel ist die Erarbeitung von Belastungswerten, die bei der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft als Planungshilfe dienlich sein können. Zu diesem Zweck erfolgt eine Darstellung und Bewertung der aktuellsten Methoden zur Analyse der Arbeitsbelastung. Folgende Einordnung ist möglich:
- Die Energieumsatzmethode ermöglicht zwar nur die Erfassung des Belastungsfaktors körperliche Arbeit, stellt aber durch die Möglichkeit der Anwendung von Durchschnittswerten eine gute Grundlage für eine Trendanalyse der Belastung dar.
- Die Pulsfrequenzmethode erfasst auch die Beanspruchung durch Hitze und statische Arbeit. Sie ist jedoch auf das Individuum bezogen und somit nicht für eine Durchschnittsanalyse der Belastung verwendbar.
- Die Katecholaminmethode misst die Belastung anhand von chemischen Substanzen in Blut und Urin. Auch sie ist an das Individuum gebunden und zusätzlich noch so wenig erforscht, dass sie nicht aussagekräftig angewendet werden kann.
- Das arbeitswissenschaftliche Erhebungsverfahren zur Tätigkeitsanalyse (AET) beinhaltet eine arbeits- und sozialwissenschaftliche Analyse für einen bestehenden Arbeitsplatz. Die 216 charakterisierenden Merkmale versuchen alle Einflüsse psychischer, physischer, mentaler, emotionaler und sozialer Art zu erfassen und zu bewerten. Diese Methode ist im Moment noch ausgerichtet auf die Industrie.
Um die Kombination der Kalkulation von Arbeitszeit und Arbeitsbelastung zu ermöglichen, erfolgt als Weiteres die Darstellung des Aufbaues des landwirtschaftlichen Informationssystems Landtechnik (LISL) und der Einarbeitung der Belastungswerte nach der Energieumsatzmethode in dieses Arbeitszeitkalkulationsprogramm.
Anschließend werden für eine beispielhafte Anwendung verschiedene Alternativen der Innenwirtschaft kalkuliert und graphisch dargestellt. Als Einflussgrößen auf die Arbeitsbelastung lassen sich dabei die Tierzahl, das Stallsystem und die Mechanisierungsstufe festhalten. Es wird deutlich, dass in der Innenwirtschaft die meisten Arbeiten über der Dauerleistungsgrenze der Frau, jedoch unter der Dauerleistungsgrenze des Mannes liegen.
Als Abschluss steht die Forderung, sich anhand des dargestellten Sachverhaltes intensiver mit Methoden zur Analyse der Arbeitsbelastung zu beschäftigen, eine Erforschung der Technik zu weiterer Arbeitsentlastung voranzutreiben und bei neuen Planungsansätzen die Kalkulation der entstehenden Belastung mit einzubeziehen.
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Bei bisherigen Untersuchungen der Arbeit stand die Arbeitszeit im Vordergrund. In der vorliegenden Arbeit wird nun versucht, die Arbeitsbelastung eines in der Landwirtschaft Arbeitenden in Verbindung mit der Arbeitszeit aufzuzeigen und zu quantifizieren. Das Ziel ist die Erarbeitung von Belastungswerten, die bei der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft als Planungshilfe dienlich sein können. Zu diesem Zweck erfolgt eine Darstellung und Bewertung der aktuellsten Methoden zur A...
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