Von Stanzteilen für die Elektronikindustrie wie z. B. Kontakten, Leadframes oder Steckverbindungen werden in der Regel mehrere Millionen Stück benötigt. Aus diesem Grund werden solche Teile mit Hubfrequenzen bis zu 2000 Hüben pro Minute aus Stahl- bzw. Kupferblechen oder -folien auf Hochleistungs-Schnellläuferpressen gefertigt. Aufgrund der hohen Hubgeschwindigkeiten kommt es bei jedem Hub zu Impulsanregungen des Werkzeugs beim Auftreffen des Niederhalters auf den Blechwerkstoff sowie zur Anregung einer Schwingung aufgrund des Schnittschlages zum Zeitpunkt des Durchbrechens des Blechwerkstoffes. In Zusammenhang mit der Stößelbewegung entsteht eine periodisch wiederkehrende Schwingung im Stanzwerkzeug. Während horizontale Bewegungen zu schädlichen Fehlstellungen zwischen Stempel und Matrize führen, erhöht sich durch vertikale Schwingungen der Verschleiß der Stempel, insbesondere im Mantelflächenbereich.
Ziel des Projekts war es, diese Schwingungen durch den Einsatz von Leichtbauwerkstoffen als Plattenwerkstoff im Kraftfluss der Schneidwerkzeuge zu minimieren. In einem Versuchswerkzeug wurden Grund- und Kopfplatte in den Werkstoffen Stahl, Aluminium und Magnesium ausgeführt. Mit einer Niederhalterplatte mit Stempelführung und Mittenbundsäulen konnten so verschiedene Werkzeugvarianten eingesetzt werden. Zur Bestimmung des Einflusses dieser Werkstoffe mit unterschiedlichen Elastizitätsmodulen und Werkstoffdichten auf das Schwingungs- und Dämpfungsverhalten wurden Kraft-, Körperschall- und Beschleunigungssensoren im Werkzeug verbaut. Die Schwingungssituation im Werkzeug konnte so durch Auswertung der Messergebnisse sowie der in den Praxisversuchen ermittelten Verschleißparameter untersucht werden. Begleitend wurde das dynamische System hinsichtlich der relevanten Eigenfrequenzen und Eigenformen in der Simulation betrachtet. Durch den Einsatz der Leichtmetalllegierungen als Plattenwerkstoff konnten geringere Schwingungsamplituden des Kraftsignals nach dem Schnittschlag sowie geringerer Verschleiß der Werkzeugaktivelemente als positive Effekte nachgewiesen werden.
Das Forschungsziel, Untersuchung des Einflusses von Leichtmetallen als Plattenwerkstoff in schnell laufenden Stanzwerkzeugen, wurde erreicht.
Das IGF-Vorhaben „Leichtmetallwerkstoffe in schnelllaufenden Stanzwerkzeugen“ wurde unter der Fördernummer AiF 15878N von der Forschungsvereinigung EFB e.V. finanziert und betreut und über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Der Abschlussbericht ist als EFB-Forschungsbericht Nr. 335 erschienen und bei der EFB-Geschäftsstelle und im Buchhandel erhältlich.
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Von Stanzteilen für die Elektronikindustrie wie z. B. Kontakten, Leadframes oder Steckverbindungen werden in der Regel mehrere Millionen Stück benötigt. Aus diesem Grund werden solche Teile mit Hubfrequenzen bis zu 2000 Hüben pro Minute aus Stahl- bzw. Kupferblechen oder -folien auf Hochleistungs-Schnellläuferpressen gefertigt. Aufgrund der hohen Hubgeschwindigkeiten kommt es bei jedem Hub zu Impulsanregungen des Werkzeugs beim Auftreffen des Niederhalters auf den Blechwerkstoff sowie zur Anregu...
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