Abstract:
Obwohl das PAA mit einer Inzidenz in der Gesamtbevölkerung von <0,1% eine eher seltene Erkrankung darstellt, können die Auswirkungen fatal sein. Das unbehandelte thrombosierte Aneurysma der Arteria poplitea bedeutet eine akute Bedrohung der Extremität.
Die konventionelle chirurgische Intervention erzielte bislang exzellente Ergebnisse, jedoch gibt es immer mehr veröffentlichte Arbeiten, die den Nutzen einer endovaskulären Versorgung eines Poplitealarterienaneurysmas evaluieren.
Im Rahmen einer retrospektiven Monozenterstudie, wurden alle Patienten, welche aufgrund eines Poplitealarterienaneurysmas zwischen dem Jahr 2000 und 2007 operativ behandelt wurden, erfasst. Zusätzlich wurden diese Patienten zur postoperativen Kontrolluntersuchung in unsere Ambulanz einbestellt und anhand der präoperativen Bildgebungen eine mögliche Eignung zur endovaskulären Versorgung bewertet.
Insgesamt konnten 46 Patienten mit 56 PAAs (42x autologe Vene, 11x alloplastisches Kunststoffinterponat und 1x Compositetransplantat) ermittelt werden.
Das Gesamtüberleben nach 2 und 5 Jahren betrug jeweils 77% und 54%. Das interventionsfreie Überleben ergab nach 2 Jahren 71% und nach 5 Jahren 47%.
Es konnte ein signifikanter Unterschied in der Offenheit zwischen der Verwendung eines Veneninterponats und eines alloplastischen Interponats beobachtet werden. Das venöse Interponat musste 3 Mal und das alloplastische Interponat 2 Mal mit einer Hazard ratio von 0,0256 (95% CI [0,002; 0,304]; p=0,004) interveniert werden. Ingesamt konnten 22 Fälle (59,5%) ermittelt werden, welche für eine endovaskuläre Versorgung geeignet gewesen wären.
Trotz der guten Ergebnisse der offenen Intervention in unserer Studie und in der vorhandenen Literatur, stellt die endovaskuläre Versorgung bereits zum jetzigen Zeitpunkt vor allem bei multimorbiden Patienten beziehungsweise bei idealer Gefäßmorphologie eine geeignete Alternative dar.