1. Mit zunehmender Verknappung der Arbeitskräfte und damit steigenden Lohnkosten erlangt die Mechanisierung der Innenwirtschaft immer mehr Bedeutung. Nach der weitgehenden Mechanisierung des Melkens stehen jetzt die technischen Probleme der mechanischen Mistbeseitigung und Rauhfuttervorgabe zur Lösung an.
2. Ziel vorliegender Arbeit war, eine funktionelle Eignungsuntersuchung des derzeitigen Angebotes an mechanischen Futterverteilanlagen. Hierbei wurde von der Voraussetzung ausgegangen, daß derzeit noch über 90 % Rinder im Anbindestall gehalten werden und demnach die Eignung für dieses Aufstallungssystem schwerpunktmäßig zu behandeln ist. Betriebs- und arbeitswirtschaftliche Fragen der mechanischen Gärfutterverteilung wurden nicht berücksichtigt. Diese Probleme wurden schon weitgehend in der Literatur dargestellt.
3. Zur Durchführung vorliegender Untersuchungen wurde zunächst als meßtechnisohe Hilfseinrichtung eine automatische Durchlaufwaage entwickelt und gebaut, deren vielseitige Anwendungsmöglichkeiten im landtechnischen Versuchswesen sich zwischenzeitlich aufzeigten. Es erfolgte daher eine eingehende Beschreibung dieser Waage.
4. Zur Untersuchung standen fünf Schneckenbauarten, eine Schubstangen- und eine Ringkreis-Anlage (Kettenanlage) in landtechnischen Erprobungsbetrieben um Weihenstephan zur Verfügung. Bei der Bauartbeschreibung konnten daher auch praktische Einsatzerfahrungen geschildert werden.
5. Ein Untersuchungsteilziel bestand in der Bewertung der Verteilgenauigkeit. Als Vergleichsmaßstab wurde dabei die Verteilgenauigkeit des Gabelwurfes zugrundegelegt. Für den Anbindestall erscheinen hinsichtlich der Verteilgenauigkeit nur die geschlitzte Rohrschnecke und der Ringkreisförderer geeignet.
6. Weiteres Untersuchungsteilziel war die Feststellung der Futterentmischung. Im Hinblick darauf erscheint für den Anbindestall nur die Ringkreisanlage geeignet. Die Trennung in feinere und gröbere Futterstruktur durch den Fördervorgang bewirkt auch eine Veränderung bei den wertbestimmenden Futterbestandteilen. Am Troganfang kann z. B. Grassilage 10 % mehr Stärkeeinheiten (relativ) und 15 % weniger Rohfaser (relativ) aufweisen als die gleiche Silage am Trogende beinhaltet.
7. Die Leistungsmessungen an Futterverteilanlagen haben gezeigt, daß nur bei Ringkreis- und Schubstangen-Anlagen der Leistungsbedarf in einem abwägbaren Verhältnis zur Förderlänge steht. Bei den Schneckenverteilanlagen treten dagegen durch ungleichmäßige Futterzuführung und ungünstige Futterstruktur zum Teil Leistungsspitzen auf, die nur mit Hilfe von Schutzschaltern nicht zu Schäden an Motoren und Verteilanlagen führen. Es wurde jedoch eine Berechnungsformel gefunden, die es gestattet aus den Meßergebnissen vergleichbarer Anlagen eine Dimensionierung der Antriebsmotoren zu finden, die die zu erwartende durchschnittliche Stromaufnahme und die Leistungsspitzen mehr berücksichtigen als dies mit bisherigen Faustregeln möglich war.
8. Schallmessungen an mechanischen Fütterungsanlagen haben gezeigt, daß nur Ringkreis-, Schubstangen und auf Holz gelagerte Schneckenbauarten so geringen Lärm entwickeln, daß diese bei Dauereinwirkung vom menschlichen Gehör ohne Schäden ertragen werden. Die Gehörempfindlichkeit der Rinder konnte nicht verglichen werden.
9. Aus den Erkenntnissen vorliegender Untersuchungen wurden die Entwicklung und der Bau eines selbstfahrenden Futterverteilwagens angeregt, der eine genaue Futterverteilung ermöglicht, das Futter nicht entmischt, einen niedrigen Leistungsbedarf aufweist und geräuscharm ist. Mit diesem elektrisch betriebenen Futterverteilwagen scheint eine brauchbare Lösung für den Anbindestall zur Verfügung zu stehen. Der Wagen ist von der Landmaschinenindustrie bereits lieferbar. «
1. Mit zunehmender Verknappung der Arbeitskräfte und damit steigenden Lohnkosten erlangt die Mechanisierung der Innenwirtschaft immer mehr Bedeutung. Nach der weitgehenden Mechanisierung des Melkens stehen jetzt die technischen Probleme der mechanischen Mistbeseitigung und Rauhfuttervorgabe zur Lösung an.
2. Ziel vorliegender Arbeit war, eine funktionelle Eignungsuntersuchung des derzeitigen Angebotes an mechanischen Futterverteilanlagen. Hierbei wurde von der Voraussetzung ausgegangen, daß der... »
Übersetzte Kurzfassung:
1. With the increasing shortage of labour and the accompanying rise in wage costs the mechanization of stable and yard operations is of ever greater importance. With the widespread mechanization of milking completed, the technical problems of mechanical manure removal and of provender or roughage handling are the next ones to be tackled.
2. The aim of the above study was, to examine suitability of the mechanical feed distribution plants currently available. At present still over 90 % of cattle are kept in stanchion stalls and it was therefore feIt the study should lay particular stress on assessing the suitability of the plants for this form of livestock housing. The study did not take into account annual work programme or farm management aspects of silage fodder distribution as these problems have already been extensively discussed elsewhere.
3. To carry out the requisite measurements for the study, an automatic throughput weighing machine was designed and constructed. As this weighing machine has in the meantime shown itself to be of wider use in various agricultural machinery tests a detailed description is given
4. For the tests in Weihenstephan there were five designs of auger plants, and one push-rod plant, and a rotary link chain plant available for comparison: and the description of construction types could be supplemented by details of practical operation experience.
5. One objective in the study was to evaluate the degree of accuracy of the distribution. The basis of comparison was distribution performance using the fork. In the case of the stanchion stall, only the slotted tube and auger and the rotary link chain would appear to be suitable and accurate.
6. A further objective was to determine the degree of re-separation of the feed mix. From this point of view only the rotary link chain plant appears suitable for the stanchion stall. The separation into finer and coarser feed structure by the conveyance process also leads to an alteration in the components determining the value of the feed. At the beginning of the trough, grass silage can have, relatively, 10 % more starch units, and relatively, 15 % less crude fibers than the same silage at the other end of the trough.
7. The measurement of performance of feed distribution plants has shown that only in the case of the rotating link chain and the push rod plants is the performance requirement in any balanced relation to the conveyor length. In the case of the auger distribution plants the feed is fed into the plant so irregularly, and the fodder structure is so uneven that motors and distribution mechanism have to have automatic cut-out switches fitted if damage through overloading is to be prevented. A formula was found to calculate the best dimensioning for the driving motors to take into account the average electrical input and the peak performances to a greater extent than was hitherto possible using rule of thumb methods.
8. Sound ranging measurements taken at mechanical feeding plants have shown that the rotary link chain plant (Ringkreis-Anlage) and the push-rod plant and auger construction bedded on wooden mountings are the only designs of plants which make so little noise that the constant noise during continuous operation can be withstood by the human ear without impairment. No comparison could be made of the degree of auditory sensitivity of the animals.
9. The results of the above studies suggested the necessity for designing and constructing a self-drive feed distributor, making possible an exact feed distribution, without separation of the mixture, and with a low power input requirement and low noise level. This electrically-driven feed distribution truck, which the agricultural machinery industry already has available for delivery, would appear to provide a useful solution for the stanchion stall. «
1. With the increasing shortage of labour and the accompanying rise in wage costs the mechanization of stable and yard operations is of ever greater importance. With the widespread mechanization of milking completed, the technical problems of mechanical manure removal and of provender or roughage handling are the next ones to be tackled.
2. The aim of the above study was, to examine suitability of the mechanical feed distribution plants currently available. At present still over 90 % of cattle... »
Serie / Reihe:
KTBL- Berichte über Landtechnik
Bandnummer:
Heft 108
Herkunft (Landtechnik):
Bayerische Landesanstalt für Landtechnik
Veröffentlichung:
Hellmut-Neureuther-Verlag, München Wolfratshausen, 1967