Natürliche Antioxidanzien sind von zunehmendem Interesse in der Herstellung von Medikamenten, Nahrungsmitteln und Kosmetika. Ziel des Projektes war die Bestimmung der antioxidativen Eigenschaften diverser pflanzlicher Extrakte mittels verschiedener biochemischer in vitro Testsysteme, die relevante Schlüsselreaktionen pathophysiologischer Situationen und oxidativer Prozesse in Nahrungsmitteln und Kosmetika simulieren. Das Projekt war in drei Phasen unterteilt. Die erste Phase diente vor allem der Auswahl interessanter Pflanzenextrakte. Sechs verschiedene Extrakte und zwei Emulgatoren wurden untersucht. Der Rotbusch - Extrakt (Aspalathus linearis) hatte im Vergleich zu den anderen Pflanzenextrakten eine unerwartet hohe Aktivität, die mit dem bekannt guten antioxidativen Potenzial des Grünen Tees (Camellia sinensis) vergleichbar war. Der Rosmarinsäure - Extrakt (Rosmarinus officinalis) und der Honigbusch - Extrakt (Cyclopia spec.) hatten, verglichen mit dem Grüntee - und dem Rotbusch - Extrakt, zwar geringere, aber im Vergleich zu Trolox immer noch beachtliche antioxidative Eigenschaften. Der hauptsächlich Carnosolsäure enthaltende Rosmarin - Extrakt zeigte im hydrophilen Milieu nur ein geringes antioxidatives Potenzial. Im lipophilen Reaktionsmilieu dagegen besaß er, verglichen mit den anderen Pflanzenextrakten, das höchste Potenzial, reaktive Verbindungen abzufangen. Der Emulgator Sternyolk förderte, im Vergleich zu Tween80, bis auf wenige Ausnahmen, die antioxidativen Eigenschaften der Extrakte. Die interessanten Ergebnisse des Rotbusch - Extraktes und des Honigbusch - Extraktes im Vergleich mit dem Grüntee - Extrakt und Trolox in fast allen Testsystemen führten zur zweiten Projektphase. Ziel war, die Extraktionsmethode zu optimieren, wodurch eine Vielzahl von Extraktvarianten aus Aspalathus linearis, Cyclopia spec. und Camellia sinensis untersucht wurden, die sich in erster Linie in ihren Leitsubstanzgehalten unterschieden. Aus der Pflanze Camellia sinensis wurde ein Weißtee - Extrakt und ein Grüntee - Extrakt gewonnen. Beide Extrakte zeigten sehr gute antioxidative Eigenschaften in allen ausgesuchten biochemischen in vitro - Testsystemen. Hervorzuheben sind aber die ausgezeichneten Eigenschaften des Extraktes aus Weißem Tee, die in engem Zusammenhang mit seinem hohen Gehalt an Catechinen stehen. Der Extrakt aus fermentiertem Rotbuschmaterial ließ eine deutliche Aktivitätsminderung gegenüber den Extrakten aus unfermentiertem Rotbuschmaterial erkennen. Dies deutet darauf hin, dass die antioxidative Kapazität der Rotbusch - Extrakte von ihrer Leitsubstanz, dem Aspalathin, abhängt. Die Ergebnisse zeigten aber auch, dass die Fermentationsprodukte des Aspalathins ebenfalls antioxidative Kapazität besitzen müssen. Die Extrakte aus Cyclopia genistoides erlaubten einen direkten Vergleich der Extraktionsmethoden. Teilweise war eine Korrelation zwischen Aktivität und lösungsmittelabhängigen Inhaltsstoffanteilen zu verzeichnen. Die Extrakte aus Cyclopia sessiliflora hatten, trotz wesentlich geringeren Inhaltsstoffkonzentrationen, ähnliche bis bessere antioxidative Eigenschaften verglichen mit den Extrakten aus Cyclopia genistoides. Dies deutet auf zusätzliche antioxidativ wirksame, aber noch unbekannte Substanzen in diesen Extrakten hin. Aus den Untersuchungen der zweiten Phase wurde ein Extrakt aus Aspalathus linearis etabliert, der in einer Interventionsstudie zur Bioverfügbarkeit eingesetzt wurde (Phase III). Dabei handelte es sich um einen Selbstversuch mit 20 Probanden. Zusätzlich zur Bestimmung der verschiedenen Blutparameter vor und nach Einnahme von Rotbusch - Extrakt wurde Probandenplasma aufbereitet und in drei ausgewählten biochemischen in vitro - Testsystemen eingesetzt. Die antioxidative Kapazität des Probandenplasmas im Xanthin / Xanthinoxidase - System war nach Supplementierung mit Rotbusch - Extrakt signifikant verringert.
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Natürliche Antioxidanzien sind von zunehmendem Interesse in der Herstellung von Medikamenten, Nahrungsmitteln und Kosmetika. Ziel des Projektes war die Bestimmung der antioxidativen Eigenschaften diverser pflanzlicher Extrakte mittels verschiedener biochemischer in vitro Testsysteme, die relevante Schlüsselreaktionen pathophysiologischer Situationen und oxidativer Prozesse in Nahrungsmitteln und Kosmetika simulieren. Das Projekt war in drei Phasen unterteilt. Die erste Phase diente vor allem der...
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