In den Erntejahren 2001 und 2002 wurden sämtliche auf einem Versuchsfeldhäcksler der Marke John Deere 6950 befindlichen Sensoren in Hinblick auf ihre Eignung zur Erkennung der Anwesenheit von Material in Feldversuchen getestet und ausgewertet. Als Sensoren waren eingebaut:
• Drehpotentiometer am Vorsatz.
• Dehnungsmessstreifen an den Schrauben der Feder der Vorpresswalzen.
• Induktiver Wegaufnehmer am vorderen Vorpresswalzenpaar.
• Induktiver Schalter am Getriebe der Vorpresswalzen.
• Dehnungsmessstreifen auf der Antriebsachse des Gebläses.
• Nahinfrarot-Reflektometer auf dem Kamin.
• Radarsensor unterhalb des Kamins.
• Radiometrisches Messsystem auf dem Kamin.
Geerntet wurden Grassilage, Ganzpflanzensilage, Stroh und Maissilage. Außerdem wurde 2002 ein zusätzlicher, nur dem Zweck der Materialdetektion dienender kapazitiver Sensor in Prüfstandsversuchen und schließlich im Feldversuch getestet.
Die zum Zeitpunkt der Versuchsdurchführung angebrachte Sensorik zeigt in ihrer Fähigkeit zur Erkennung der Anwesenheit von Häckselgut im Durchflusskanal des selbstfahrenden Feldhäckslers eine starke Abhängigkeit vom zu erntenden Material auf. In der Ernte von Silomais, der bei einem über die gesamte Breite des Maisgebisses gleichmäßigen Materialeinzug auch hohe Durchsätze aufweist, werden gute Ergebnisse von den meisten Sensoren erzielt. In der Ernte von Stroh, Gras und Ganzpflanzensilage mit der Pickup scheinen vor allem die niedrigen Durchsätze, welche durch den geringeren Aufwuchs als auch durch die Schwadgrößen bedingt sind, die höhere Fehlmessung fast aller Sensoren zu erklären. Diese Messfehler können auch über das Einfügen der mechanischen Prämissen "Vorfahrt des Häckslers" und "Laufende Vorpresswalzen" nur geringfügig verbessert werden. Außerdem sind beim Einsatz der Pickup die auftretenden großen Schwankungen problematisch, die bedingt sind durch Schwankungen des Vorsatzes selber sowie durch den unregelmäßigen Materialeinzug.
Insgesamt gesehen schneidet nur der Nahinfrarot-Reflektometer, welcher zur Inhaltsstoffmessung am Kamin angebracht wurde, sehr gut ab. Ein Einsatz dieses Sensors in Serie ist allerdings aus Kostengründen auszuschließen.
Der zusätzlich ausgewählte und getestete kapazitive Sensor zeigt am Prüfstand gute Detektionseigenschaften bei allen mit dem SPFH zu erntenden Früchten. Im Feldversuch wird er, auf dem Kamin eingebaut, in der Maisernte 2002 getestet. Seine guten Detektionseigenschaften bestätigen sich, allerdings kommt es aufgrund eines fehlerhaften Einbaus des Sensors zu starken Fehlmessungen bei Nicht-Anwesenheit von Material.
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