In einer Literaturübersicht sind Ergebnisse zum Saugen und Saugverhalten von Kälbern bei natürlicher und künstlicher Aufzucht zusammengefaßt. Funktion und technische Ausstattung von Tränkedosierautomaten sowie deren Anwendung werden beschrieben. Die Anzahl der Tränkeperioden, der Beginn der Tränkezeiten und die Tränkemengen sind bei verschiedenen Anlagen in unterschiedlichem Ausmaß variierbar. Die Zuteilung erfolgt in exakter Dosierung und bei optimaler Temperatur. Eine Kontrolle der Verzehrsmengen ist möglich. Bei der Besatzdichte am Tränkedosierautomaten stellt die Eingewöhnungsperiode den begrenzenden Faktor dar. In dieser Phase sollten nicht mehr als 30 bis 40 Kälber pro Dosierstation gehalten werden, um eine sichere Versorgung zu gewährleisten.
In einer Versuchsanlage wurden bei einer Besatzdichte von 27 Kälbern pro Tränkedosierautomat Verhaltensdaten von Kälbern registriert, anhand derer Zeitpunkt, Zahl und Dauer von Besuchen im Tränkestand sowie Menge und Dauer der Tränkeaufnahme ermittelt werden konnten. Die Verwendung unterschiedlicher Tränkeprogramme beeinflußt das Saugverhalten. Im Vergleich zu zweimaliger Tränke je Tag ist bei Vorgabe von häufigeren Tränkezeiten die Belegung des Standes erhöht. Dieser Anstieg kommt in erster Linie durch die vermehrte Anzahl von Besuchen zustande. Die Tränkeaufnahme findet dabei auch nachts in verstärktem Umfang statt. Die Anwendung eines Gleitzeitprogrammes, bei dem die Kälber ihren Abrufrhythmus weitgehend selbst bestimmen können, hat eine noch stärkere Erhöhung von Besuchshäufigkeit und gesamter Standbelegung zur Folge.
Bei Verwendung eines Saugers, der nur zum Milchabruf verfUgbar ist1wird die Standbelegungsdauer erheblich reduziert. Ursache dafür ist die Verringerung der Aufenthaltsdauer je Besuch, da durch den Entzug des Saugers weniger Anreiz zum längeren Verweilen im Stand nach der Aufnahme der Tränke gegeben ist.
Im Verlauf der Aufzuchtperiode ist ein Rückgang der Belegungsdauer des Tränkestandes zu beobachten.
Eine Auswirkung der verschiedenen Tränkeprogramme und der unterschiedlichen Saugerverfügbarkeit auf die Dauer der Tränkeaufnahme konnte nicht festgestellt werden. Die Trinkgeschwindigkeit wird beeinflußt vom Durchmesser der verwendeten Saugleitung; sie erhöht sich mit zunehmendem Alter der Kälber. Untersuchungen zur Eingewöhnungsphase wurden bei unterschiedlicher zeitlicher Verfügbarkeit des Saugers durchgeführt. Bei einer Besatzdichte von 40 Kälbern dauerte die Anlernphase am begrenzt verfügbaren Sauger 5 Tage und bei ständiger Verfügbarkeit 3 Wochen.
Aufgrund eigener Beobachtungen wurden Ergebnisse zum Kälberverhalten vor, während und nach der Tränkeaufnahme gewonnen. Der höchste Kälberandrang am Tränkestand erfolgte jeweils nach dem Start der vorgegebenen Tränkezeiten. Durch die Begrenzung der zeitlichen Verfügbarkeit des Saugers wurde die Anzahl der Kälber im Wartebereich verringert. Bei reduzierter Tränkemenge an derselben Saugerausführung ergab sich ein weiterer Rückgang der Kälberzahl am Tränkestand.
Von den Kälbern wurden vor und nach der Tränkeaufnahme Besaugvorgänge getätigt. Bevorzugtes Objekt war dabei das Skrotum der Herdengenossen, besonders der Kälber im Tränkestand. Aufgrund der verringerten Standzeit am begrenzt verfügbaren Sauger ist die Anzahl und Dauer der Ersatzsaugvorgänge erhöht. Nach Reduzierung der Tränkemenge steigt die Zahl der Besaughandlungen weiter an; die Dauer der Vorgänge geht zurück. Die Zeiten häufigsten Besaugens sind identisch mit denen des höchsten Kälberandrangs.
Hinsichtlich der Besaugaktivität bestehen große tierindividuelle Unterschiede. Der größte Teil der beobachteten Ersatzhandlungen ist auf wenige Kälber zurückzuführen, die sehr häufig besaugen. Diese Tiere vollziehen im Durchschnitt auch längere Besaugvorgänge. Die Untersuchungen ergaben, daß beim Tränkeabruf eine tendenzielle Reihenfolge vorhanden ist. Dabei scheint ein Zusammenhang mit dem Gewicht der Kälber gegeben zu sein.
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In einer Literaturübersicht sind Ergebnisse zum Saugen und Saugverhalten von Kälbern bei natürlicher und künstlicher Aufzucht zusammengefaßt. Funktion und technische Ausstattung von Tränkedosierautomaten sowie deren Anwendung werden beschrieben. Die Anzahl der Tränkeperioden, der Beginn der Tränkezeiten und die Tränkemengen sind bei verschiedenen Anlagen in unterschiedlichem Ausmaß variierbar. Die Zuteilung erfolgt in exakter Dosierung und bei optimaler Temperatur. Eine Kontrolle der Verzehrsmen...
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