In dieser Arbeit werden Ergebnisse elektrischer wie auch optischer Messungen an einzelnen Molekülen mit Hilfe von Festkörper-Nanoporen vorgestellt.
Silizium- und Siliziumnitrid-Nanoporen wurden mit unterschiedlichsten Nanostrukturierungs-techniken hergestellt (Elektronen- und Ionenstrahllithography; Transmissionselektronenstrahl-Bohren; …), wobei jede dieser Techniken hinsichtlich der kleinstmöglichen realisierbaren Porengröße und der späteren Anwendbarkeit getestet wurde. Darüber hinaus wird der in dieser Arbeit verwendete Versuchsaufbau beschrieben, der zeitaufgelöste Messung von Ionenströmen bei geringem Rauschlevel durch die Nanopore und damit die elektrische Detektion einzelner, unmarkierter Moleküle, wie auch die optische Detektion einzelner, fluoreszenzmarkierter Moleküle erlaubt. Die elektrische Charakterisierung der Nanoporenchips erfolgte durch Elektrochemische Impedanz Spektroskopie sowie spektraler Rauschanalyse. Durch diese Messungen konnten elektrische Ersatzschaltbilder entworfen werden, mit deren Hilfe die Messkammer sowie der Nanoporenchip hinsichtlich des Rauschverhaltens optimiert werden konnten. Ergebnis dieser Optimierungen war ein Rauschlevel, dass es ermöglichte, Stromblockaden einzelner Proteine in der Nanopore zu messen und auszuwerten.
Translokationen einzelner, unmarkierter DNA Moleküle durch eine Nanopore werden gezeigt, wobei unterschiedliche Faltungs-/ Konformationszustände der DNA identifiziert werden konnten. Darüber hinaus konnten kleine Moleküle, wie Proteine, die die Nanopore sehr schnell passieren, detektiert und deren Größe bestimmt werden. Eine Grundvoraussetzung hierzu ist eine zuverlässige Datenanalyse, die in Matlab implementiert wurde und die nachweislich sinnvolle Analyseresultate über die Grenzen der verwendeten Filterelektronik hinaus liefert. Bezüglich der Bestimmung von Proteingrößen zeigen einfache geometrische Modelle gute Übereinstimmung mit experimentellen Ergebnissen. Zum ersten Mal konnte Elektroosmose als treibende Kraft bei der Translokation von Proteinen durch Festkörper Nanoporen experimentell nachgewiesen werden, die den elektrophoretischen Transport verstärken, abschwächen oder sogar überkompensieren kann.
Ein neuartige Nanoporenstruktur wird vorgestellt, das nicht nur aus einer einzelnen Nanopore besteht, sondern aus zwei übereinanderliegenden Nanoporen die den Ein- und Ausgang zu einer Kavität mit Femtoliter-Volumen bilden. Diese besondere Architektur ermöglicht die Messung der Mobilität und des Zetapotentials einzelner DNA Moleküle und deren synchrone optische und elektrische Detektion. Diese Messungen beweisen zum ersten Mal direkt die Translokation einzelner Moleküle durch eine Nanopore.
Darüber hinaus konnten Nano-Teilchen in der Kavität eingefangen und optisch, mittels Fluoreszenzmikroskopie, beobachtet werden. Dadurch konnte Diffusion unter starker räumlicher Beschränkung studiert werden und analytische Beschreibungen zum Austritt Brownscher Teilchen aus einem Volumen durch eine kleine Öffnung zum ersten Mal experimentell getestet werden. Sowohl der Einfluss der räumlichen Beschränkung auf die Diffusion wie auch die Austrittskinetik wurden simuliert. Die experimentellen Ergebnisse stimmen hervorragend mit dem analytischen Modell und der Simulation überein. Diese und zukünftige Experimente haben das Potential wichtige Eigenschaften biochemischer Reaktionen studieren zu können, da praktisch alle biologischen Prozesse innerhalb zellulärer Domänen ablaufen und entscheidend durch Kompartimentierung beeinflusst werden. Durch diese räumliche Beschränkung wird Diffusion innerhalb der Kompartimente und über deren Grenzen (durch kleine Kanäle und Poren) zu einer entscheidenden Größe.
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In dieser Arbeit werden Ergebnisse elektrischer wie auch optischer Messungen an einzelnen Molekülen mit Hilfe von Festkörper-Nanoporen vorgestellt.
Silizium- und Siliziumnitrid-Nanoporen wurden mit unterschiedlichsten Nanostrukturierungs-techniken hergestellt (Elektronen- und Ionenstrahllithography; Transmissionselektronenstrahl-Bohren; …), wobei jede dieser Techniken hinsichtlich der kleinstmöglichen realisierbaren Porengröße und der späteren Anwendbarkeit getestet wurde. Darüber hinaus wird...
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