Translated abstract:
Materialien auf der Basis von Kohlenstoff sind die bevorzugte Wahl für die erste dem Plasma gegenüberstehende Wand in Anlagen zur kontrollierten thermonuklearen Fusion mit magnetisch eingeschlossenem Wasserstoffplasma, wie dem geplanten Internationalen Tokamak Reaktor Experiment (International Thermonuclear Experimental Reactor, ITER). Kohlenstoffe können mit der höchsten bei ITER erwarteten Leistungsdichte (etwa 20 MW/m2) ohne wesentliche Schädigung belastet werden. Vor allem mit Kohlenstofffasern verstärkter Kohlenstoff (carbon fibre reinforced carbon, CFC) ist, trotz seiner hohen Kosten, auf Grund seiner gegenüber normalem Kohlenstoff verbesserten mechanischen Eigenschaften für bestimmte sehr hoch belastete Wandstellen bei ITER vorgesehen. Kohlenstoffmaterialien zeigen jedoch eine hohe chemische Reaktivität und Erosion durch die Wasserstoffionen aus dem Plasma, was zu einer kurzen Lebensdauer der Wandkacheln führt. Außerdem können sich auf den Wänden durch sogenannte Co- Deponierung, sowie direkte Deponierung von Kohlenwasserstoffen, große Mengen von Tritium in den Oberflächenschichten der Wände ansammeln. Diese akkumulierte Radioaktivität stellt ein großes Risiko dar. Als eine mögliche Alternative zu CFC-Materialien wurden neue isotrope mit Metallkarbiden dotierte hergestellt. Diese sollten eine kleinere Erosion bei Wasserstoffbeschuss zeigen, das heißt eine längere Lebensdauer haben und zugleich das Aufsammeln von Wasserstoffisotopen durch Co-Deponierung vermindern. Durch die Dotierung erwartet man weitere Vorteile, wie die Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit und eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften. Die hier vorgelegte Arbeit behandelt die chemische Erosion dieser verbesserten dotierten Kohlenstoffe und bringt Ergebnisse über das Aufsammeln von eingeschossenen Wasserstoffionen. Da man erwartete, dass die Dotierung den Kohlenstoff umso deutlicher verbessert, je feiner und gleichmäßiger sie verteilt ist, wurden auch durch Magnetron-Zerstäubung hergestellte dotierte Kohlenstoffe mit nano-dispersen Dotierungen bezüglich der Mechanismen der Reduktion der chemischen Erosion untersucht. Die Ergebnisse sind sehr vielversprechend. Bei niedrigen Temperaturen und kleinen Energien der Deuterium-Ionen zeigt sich eine verringerte Erosion auf Grund der angereicherten Dotierung in Folge der präferentiellen Erosion des Kohlenstoffs durch chemische Erosion. Bei höheren Temperaturen ist die chemische Erosion, die über die Emission von CD4 gemessen wurde, bei den nano-dispers dotierten Graphiten fast vollständig unterdrückt. Dies wird damit erklärt, dass durch die Dotierung die Aktivierungsenergie für die Freisetzung von Wasserstoff erniedrigt wird. Zusätzlich zeigen die dotierten Graphite eine kleinere Rückhaltung von eingeschossenem Wasserstoff als reiner Kohlenstoff.