Die Vernetzung innerhalb von und zwischen Gesellschaften der entwickelten Nationen nimmt seit geraumer Zeit auf praktisch allen Ebenen des täglichen Lebens unaufhaltsam zu. Im Zuge dessen sehen sich Staaten, Unternehmen und Bevölkerungen mehr und mehr gezwungen, neben den immensen Chancen auch die potentiellen Risiken dieser Entwick- lung einzukalkulieren. Dies fällt umso schwerer, als dass die extreme Durchdringung des Alltags durch neueste Technologien viele Organisationen und Individuen vor teilweise noch gänzlich unbekannte oder unvorhersehbare Herausforderungen stellt, die mit herkömmli- chen Vermeidungsstrategien nicht mehr zu bewältigen sind. Bei den Überlegungen zum richtigen Umgang mit Risiken und Gefahren erfreut sich ein Begriff seit der Jahrtausendwende zunehmender Popularität. Um widrige Ereignisse – ob bekannt oder unbekannt – bestmöglich zu überstehen, wird die Stärkung der „Resilienz“ von Individuen, Organisationen und sonstigen Gesellschaftsstrukturen auf verschiedens- ten Ebenen als neuartiges Ziel kommuniziert. Eine besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang kritischen Infrastrukturen und dabei vor allem einer „resilienten Energie- versorgung“ zu. Obwohl mittlerweile verschiedene, allgemeingültige Standards und politische Positionspa- piere zur Etablierung von Resilienz existieren, fallen die Übertragung und Umsetzung im (Arbeits-) Alltag den betroffenen Personen und Organisationen nach wie vor schwer. Hier setzt die vorliegende Arbeit an. Im Anschluss an allgemeine Einführungen und genauere Begriffsbestimmungen folgt die Entwicklung eines mehrstufigen Konzepts zur Bewertung der Resilienz in elektrischen Energiesystemen auf soziotechnischer Ebene. Die Resilienzbetrachtung eines Energiesystems eröffnet insbesondere für Unternehmen die Möglichkeit, die eigenen, oftmals essentiellen Energiestrukturen und -einrichtungen in Anbetracht heutiger, oftmals unbekannter Risiken oder Herausforderungen zu analysieren, anzupassen und damit abzusichern. Die Bewertungsmethodik kann – bei angemessenem Aufwand – fundierte, quantitative Ergebnisse aus organisationaler sowie technischer Sicht liefern, mit deren Hilfe (insbesondere ökonomische) systemspezifische Potentiale identifi- ziert und in zukünftigen Überlegungen zur Betriebsführung und/oder -erweiterung berück- sichtigt werden können. Das eingeführte Konzept wird anschließend anhand des Energiesystems der Technischen Universität München am Campus Garching als Fallbeispiel auf Praxistauglichkeit überprüft. Hier liefert die Bewertungsmethodik sowohl auf organisationaler als auch auf technischer Ebene relevante, nachvollziehbare Erkenntnisse und zeigt konkrete Anknüpfungspunkte auf, um die Resilienz des Energiesystems am Campus Garching ökonomisch sinnvoll zu steigern.     «

Die Vernetzung innerhalb von und zwischen Gesellschaften der entwickelten Nationen nimmt seit geraumer Zeit auf praktisch allen Ebenen des täglichen Lebens unaufhaltsam zu. Im Zuge dessen sehen sich Staaten, Unternehmen und Bevölkerungen mehr und mehr gezwungen, neben den immensen Chancen auch die potentiellen Risiken dieser Entwick- lung einzukalkulieren. Dies fällt umso schwerer, als dass die extreme Durchdringung des Alltags durch neueste Technologien viele Organisationen und Individuen vor t...     »

In the wake of the ongoing incremental interconnection on every level of daily life within and between societies of the developed countries, nations, companies and people increas- ingly find themselves forced to take into account not only the immense chances but also potential risks of said trend. This turns out to become more difficult with the extreme pene- tration of newest technologies within organizations as well as in life of individuals, imposing some completely unknown or unforeseeable challenges that cannot be dealt with by relying on traditional avoidance strategies alone. Within discussions and deliberations about the right approach to risks and hazards, one term enjoys increasing popularity since the turn of the millennium. To optimally cope with adverse events – whether known or unfamiliar – strengthening “resilience” of individuals, organizations and other social structures is often being communicated as a novel target. Therein, critical infrastructures and especially a „resilient energy supply” seem to be of particular importance. Although more and more general standards and political policy papers on establishing re- silience are being published, transferring and implementing the idea in daily (work) life proves to be difficult for people and organizations concerned with the matter. After general inaugurations along with precise definitions, the hereafter presented thesis provides a multi-step concept for assessing resilience in electrical energy systems from a sociotech- nical standpoint. For companies in particular, resilience considerations in energy systems create new op- portunities to analyze, consequently adapt and thus establish long term hardening and se- curity of essential structures and facilities in the light of today’s often unexpected risks and hazards. With reasonable effort, the assessment method can offer profound quantitative results from an organizational and technical perspective in order to identify system specific (especially economic) potentials that may inform future deliberations on system operation and extension. The propounded resilience concept is subsequently being evaluated for practical usability by applying the theoretical approach in a case study on the energy system of the Technical University of Munich at the Campus Garching. Here, the proposed method provides perti- nent and comprehensible findings from an organizational as well as a technical standpoint and discloses concrete starting points for economically reasonable resilience improve- ments within the analyzed energy system.     «

In the wake of the ongoing incremental interconnection on every level of daily life within and between societies of the developed countries, nations, companies and people increas- ingly find themselves forced to take into account not only the immense chances but also potential risks of said trend. This turns out to become more difficult with the extreme pene- tration of newest technologies within organizations as well as in life of individuals, imposing some completely unknown or unforeseeable c...     »