Fahrspursysteme (Controlled Traffic Systems) gewinnen im Ackerbau zunehmend an Bedeutung. Ziel ist es, möglichst wenig Fahrspuren auf der Kulturfläche zu erzeugen und den Fahrzeugverkehr auf speziellen „Roadways" zu beschränken. Dadurch wird die Bodenverdichtung erheblich verringert.
Die Konzentration des Verkehrs auf spezielle Fahrspuren (in traditionellen Fahrgassen, in Fahrspursystemen und bei permanenter Beetkultur) verlangt eine gute Befahrbarkeit. Die Spuren müssen tragfähig und trocken sein. Sonst können unter ungünstigen feuchten Witterungsverhältnissen tiefe Reifenspuren entstehen, die durch Nässeansammlung die Befahrbarkeit weiter reduzieren.
In dieser Arbeit werden technische Möglichkeiten untersucht, die Tragfähigkeit und Befahrbarkeit von Fahrspuren zu verbessern. Sie basieren auf der Überlegung, daß die mechanische Tragfähigkeit kohäsiver Böden im wesentlichen vom Wassergehalt und vom Verdichtungszustand abhängt und bei Entwässerung verbessert ist.
In praktischen Versuchen wurden zwei Verfahren getestet, die eine vorbeugende beziehungsweise kurative Fahrspurbehandlung ermöglichen:
1. Erhöhen von Fahrspuren über das Niveau des Saatbeetes, perfekter Ablauf von Regenwasser ins Saatbeet, keine Bildung tiefer Fahrspuren.
2. Dränung von eingesunkenen Fahrspuren, kurative Maßnahme, bei der durch teilweise Bodenlockerung im Fahrspurrandbereich das Ablaufen von Wasser in tiefere Erdschichten neben der Fahrspur begünstigt wird.
Für die Untersuchung dieser Verfahren wurden einfache Geräte konstruiert und angefertigt. Die Durchführbarkeit der Verfahren sollte getestet und erste Resultate gewonnen werden.
Erhöhte Fahrspuren werden während der Saatbettbereitung erstellt. V-förmig angeordnete, in eine Egge integrierte Planierbleche heben eine dünne Bodenschicht ab und befördern Erdreich seitwärts, das hinter der Egge durch spezielle Formgebung der Bleche zu einem Damm genau auf der Schlepperspur geformt wird. Der Damm wird bei der nächsten Schlepperüberfahrt abgeflacht und zur erhöhten Fahrspur verdichtet. Dabei ist ein breiter Vorderreifen notwendig.
Die Konstruktion wurde entscheidend von der Anpassung der Elemente an die vorhandene Egge geprägt. Wichtige Detailkriterien wurden aus einem Vorversuch, in dem einfache Holzplanken anstelle von Blechen verwendet wurden, abgeleitet.
Zur Fahrspurdränung wurden verstellbare Werkzeughalter gefertigt, die die Lockerungswerkzeuge aufnehmen. Diese werden an einen Schlepperanbaurahmen montiert. Pro Radspur werden zwei Lockerungszinken verwendet, die in je einem Werkzeughalter einsetzt werden. Verglichen wurden Zinken, die die Fahrspur vertikal 120 – 130 mm tief im Randbereich auflockern und abgewinkelte Zinken, die diagonal zum Saatbeet hin in der gleichen Tiefe arbeiten. Zum Vergleich kam ein bereits vorhandenes Paar Mini-Maulwurfspflüge zum Einsatz, die in der Mitte der Radspur arbeiten.
Es konnte gezeigt werden, daß es mit verhältnismäßig geringem konstruktiven Aufwand möglich ist, erhöhte Fahrspuren zu erzeugen, die, ausgehend von einem 160 – 170 mm hohen und 700 mm breiten Damm, 50 – 60 mm über dem Saatbeetniveau liegen und dabei einen ähnlichen Verdichtungsgrad wie konventionelle Fahrspuren erreichen. Im Versuch wurde dazu auf einer Breite von 2.100 mm pro Radspur eine Schicht von 25 mm Boden abgehoben und gehäufelt.
Für verschiedene Bedingungen (Variation von Arbeitsbreite, Bodendichte, Reifenbreite etc.) lassen sich die erforderlichen Eckwerte für Dammhöhe und Dammbreite entsprechend mit Hilfe geeigneter Annahmen abschätzen.
Die Versuche zur Fahrspurdränung wurden anhand von Infiltrationstests und gegrabenen Bodenprofilen ausgewertet. Diagonal arbeitende Zinken zeigten deutlich bessere Infiltrationswerte als die unbehandelte Kontrolle. Nach Überstauung (Infiltrationstest) blieb unterhalb der Fahrspurmitte eine feste, weitgehend trockene Kernzone erhalten, durch die die Tragfähigkeit auch nach der Lockerung aufrecht erhalten wird. Bei der Variante mit vertikalen Zinken war diese Kernzone weniger gut ausgeprägt und bei der Maulwurfspflugvariante komplett durchnässt und aufgeweicht.
Anhand der praktischen Versuche wurden außerdem Vorschläge für eine Verbesserung des Designs der Dränwerkzeuge erarbeitet.
Sowohl Erhöhung als auch Dränung von Fahrspuren haben spezifische Vor- und Nachteile. Langzeitversuche unter verschiedenen Bedingungen sind noch notwendig, um direkte Vergleiche und eine endgültige Bewertung zu gestatten.
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Fahrspursysteme (Controlled Traffic Systems) gewinnen im Ackerbau zunehmend an Bedeutung. Ziel ist es, möglichst wenig Fahrspuren auf der Kulturfläche zu erzeugen und den Fahrzeugverkehr auf speziellen „Roadways" zu beschränken. Dadurch wird die Bodenverdichtung erheblich verringert.
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